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Veranstaltungsberichte

Traditionelle Führung versus Lokale Regierung

KOEXISTENZ VON TRADITIONELLEN UND LOKALEN GOVERNANCE-STRUKTUREN IN EINER DEMOKRATISCHEN ORDNUNG

Am 13. und 14. September veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit der North-West University in Potchefstroom eine Konferenz zum Thema „Traditionelle Führung versus lokale Verwaltung". Das übergeordnete Ziel der Konferenz ist es, die Wechselwirkungen zwischen traditioneller Führung und einer modernen Demokratie, die auf verfassungsmäßigen Werten wie Menschenwürde, Gleichheit und Freiheit basiert, zu erforschen und praktisch zu nutzen. An der Konferenz nahmen 64 Teilnehmer teil, die die Wissenschaft, die lokale Regierung und die traditionelle Führung vertraten.

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Die langjährige Partnerschaft zwischen der North-West University und der Konrad-Adenauer-Stiftung geht auf das Jahr 1997 zurück, betonte Professorin Christa Rautenbach (Rechtswissenschaftliche Fakultät, NWU) in ihrer Begrüßungsrede. Laut Henning Suhr (Leiter, Konrad-Adenauer-Stiftung Südafrika) ist es auch für die KAS von großer Bedeutung, solche Veranstaltungen zu fördern. Unter den Umständen des spezifischen historischen und demografischen Kontextes war die traditionelle Führung in Südafrika immer ein wichtiger Teil der Gesellschaft und hat sich dennoch in Zusammenarbeit mit der lokalen Regierung mit vielen Herausforderungen auseinandergesetzt. Daher bot diese Konferenz ein Forum für Dialog und Diskussion zwischen den beiden Parteien für eine bessere Zusammenarbeit und Verwaltung, erwähnte Professor Stephen de la Harpe (Executive Dean, Rechtswissenschaftliche Fakultät - NWU).


Die Konferenz bestand aus drei Sitzungen mit drei Hauptthemen an zwei Tagen: Probleme der lokalen und traditionellen Verwaltung, Traditionelle Behörden und Bergbaufragen (Tag 1) und Traditionelle Behörden und Landproblematik (Tag 2). Ein Problem im Rechtssystem, das von Adv Kagiso Maphalle (Doktorand am Lehrstuhl für Gewohnheitsrecht, indigene Werte und Menschenrechte, UCT) hervorgehoben wurde, war die unumfassende Anerkennung der traditionellen Führung in der Verfassung. Kapitel 7 der Verfassung widmet sich der Klärung der Rolle der traditionellen Führung, beschreibt aber nicht deren Funktionen im lokalen Regierungsbereich. In vielen Fällen werden traditionelle Gemeinschaften nicht in die Planung und lokale Politik einbezogen. Traditionelle Führungskräfte, die als Beamte eingestuft werden, genießen nicht die gleichen Rechte und Vorteile wie ihre Kollegen in den lokalen Regierungen. Lokale Beamte aus der Stadt uMhlathuze brachten auf der Konferenz Einblicke in die Herausforderungen, die sich aus der unzureichenden Regierungsgewalt der Kommunalpolitik in traditionellen Bereichen ergaben. Es ist erwähnenswert, dass traditionelle Gemeinschaften gelegentlich die Macht der lokalen Vorschriften herausfordern und untergraben, jedoch eine entscheidende Rolle beim Schutz von kulturellen Werten und Umwelt in Bergbaugebieten spielen könnten, laut Professor Willemien du Plessis (Rechtswissenschaftliche Fakultät, NWU) und Kolapo Omidire (LLD-Kandidat, NWU).


Die Referenten der Konferenz machten auch Vorschläge für die Unklarheiten im aktuellen Rechtsrahmen. Die Kommunen müssen stärker auf den ländlichen Raum ausgerichtet, kulturorientiert mit ihrer Politikgestaltung und proaktiver mit ihrem Umgang mit traditionellen Gebieten sein. Eine gute Zusammenarbeit zwischen lokaler Regierung und traditioneller Führung ist nur möglich, wenn die Rolle der traditionellen Führung bei der Entwicklung des Landes verfassungsrechtlich geklärt ist und sich nicht auf Beratungsfunktionalitäten wie bisher beschränkt.


Die Landproblematik, die in vielen Fragen aus dem Publikum sowie in den Präsentationen der Referenten am ersten Tag auftauchte, sollte am zweiten Tag der Konferenz weiter diskutiert werden.


Insgesamt konnte die Veranstaltung ein tiefes Verständnis des Themas und fruchtbare Diskussionen zwischen Referenten und Teilnehmern ermöglichen.

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Marlize van den Berg

Marlize van den Berg

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marlize.vandenberg@kas.de +27 (11) 214 2900-109
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2. August 2018
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