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Bis 1945 ermordeten die Nationalsozialisten mehr als 200.000 psychisch kranke oder behinderte Menschen. „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ oder „Euthanasie“, im Altgriechischen „Schöner Tod“, waren die menschenverachtenden Bezeichnungen der Nazis für diesen organsierten Massenmord an den Patienten.
Der biographische Roman „Nebel im August“ erzählt die authentische Geschichte eines der Opfer. Sein Name ist Ernst Lossa. Er stammt aus einer Familie von „Jenischen“, „Zigeunern“, wie man damals sagte. Als Dreijähriger wird er den Eltern weggenommen und in ein Waisenhaus gesteckt. Er entwickelt sich zu einem schwierigen Kind, wird von Heim zu Heim geschoben, bis er schließlich in die psychiatrische Anstalt in Kaufbeuren eingewiesen wird. Hier nimmt sein Leben die letzte, schreckliche Wendung: In der Nacht zum 9. August 1944 bekommt er die Todesspritze verabreicht. Ernst Lossa wird – obgleich geistig völlig gesund – mit dem Stempel „asozialer Psychopath“ als „unwertes Leben“ aus dem Weg geräumt.
Der Journalist Robert Domes erzählt aus der Perspektive des Jungen mit beeindruckender Intensität. Er macht die Denkstrukturen des nationalsozialistischen Regimes und der Ideologie der „Euthanasie“ sichtbar. Für das Buch, das dem gleichnamigen, preisgekrönten Film zugrunde liegt, hat er fünf Jahre lang recherchiert.
Der Denkt@g 2018 ist ein Jugendwettbewerb der Konrad-Adenauer-Stiftung gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus:
Anreisehinweis
Der Hörsaal befindet sich nicht im Institut selbst, sondern im Hörsaalgebäude hinter der kleinen Parkanlage, die sich direkt nach dem Haupteingang des Instituts (Engelbergerstr. 41) befindet.
Pressemeldung
Die Badische Zeitung hat über die Veranstaltung "Nebel im August" vom Mittwoch, den 07.März einen Artikel verfasst. Zu der Pressemeldung.