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Veranstaltungsberichte

Friede und Toleranz der Religionen

Training mit JUWAQUTA in Coast Region

Am 15. Juni kamen in Ikwiriri im Süden der Küstenregion Tansanias Mitglieder des Koranschullehrer-Verbandes JUWAQUTA zusammen, um sich zum Thema friedliches Miteinander der Religionen auszutauschen. Richard Shaba, Programm-Koordinator der KAS Tansania war zum Workshop in die Region gereist, um das Training der Lehrkräfte tatkräftig zu unterstützen.

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Die Beziehung zwischen Moslems und Christen in Tansania war immer schon auf sorgfältige Pflege angewiesen. In der jüngsten Vergangenheit sah sich die traditionell religiöse Toleranz zwischen den muslimischen und christlichen Gemeinschaften in Tansania jedoch schweren Herausforderungen ausgesetzt.

Um die Bemühungen anderer nicht-staatlicher Akteure zu unterstützen, etablierte die KAS Tansania bereits 2003 eine Partnerschaft mit dem Verband der Koranschullehrer Tansanias (JUWAQUTA). Vor der Partnerschaft mit JUWAQUTA arbeitete das KAS-Büro bereits mit den Christian Professionals Tanzania (CPT) zusammen. Um noch einen Schritt weiterzugehen, gründete die KAS Tansania im Jahr 2006 eine Partnerschaft mit den Interreligiösen Rat für Frieden Tansania (IRCPT). Diese Beziehung erlaubt es der KAS Tansania, effektiv die Glaubenspartner zum interreligiösen Dialog zu mobilisieren. Zur Förderung der religiösen Toleranz will die KAS Tansania die jeweiligen Partner FBOs im Einzelnen stärken, um dann unter dem Dach des IRCPT einen konfliktfreien interreligiösen Dialog halten zu können.

Die tansanische Küste ist eine überwiegend muslimische Region. Um JUWAQUTA gerade in dieser Gegend effektiv an der Basis stärken zu können, erachteten die KAS und die Leitung JUWAQUTAs in Dar es Salaam es als besonders wichtig, Koranschullehrer in Coast Region zu einem Workshop zum Thema "Religiöser Frieden und Toleranz in Tanzania" einzuladen. Dieser wurde nun bei Ikwiriri nahe des Rufiji Flusses abgehalten.

Die Veranstaltung wurde offiziell durch Nurdin Babu, den District Commissioner für Rufiji District eröffnet. Er hielt sich kurz, unterstrich aber den Punkt, dass sich jede religiöse Gruppe mit großer Toleranz und Respekt gegenüber Andersgläubigen zeigen müsse. Er betonte, dass Tansania allen Tansaniern gehöre - unabhängig davon, welchen Gott sie anbeteten. Die Regierung müsse immer an eine Gewährleistung der Freiheit der Religionsausübung sorgen. Dabei müsse auch die muslimische Gemeinschaft akzeptieren, dass ihre Herangehensweise an kommunale Fragen nicht immer die einzig richtige sein. Viele christliche Gemeinden investierten zum Beispiel besonders viel in Bildung, Gesundheit und in lukrative Unternehmen wie Konferenz-Zentren, Hotels oder Hostels. Dabei wendeten sie oft sehr effektive Fundraisingmethoden an. Es sei schade, dass ein ähnliches Handeln nicht auch innerhalb der muslimischen Gemeinschaften zu beobachten sei. Eine Änderung der Haltung sei notwendig und dringend.

In seinem Grußwort betonte anschließend der Vorsitzende von JUWAQUTA, Sheikh Alhad Musa Salum die Erfolge und Herausforderungen, die JUWAQUTA seit seiner Gründung im April 1995 erlebt habe. Er hielt die Mitglieder und Führer des Verbands dazu an, zum Wohle aller pro-aktiv und offen für Veränderungen zu sein.

Im Auftrag der KAS Tansania informierte im Anschluss Richard Shaba, Programm-Koordinator der Stiftung die Delegierten, dass die KAS seit 1964 in Tansania vertreten sei. Die drei Säulen ihrer Arbeit hier seien politische Bildung, interreligiöser Dialog und politische Arbeit. Die KAS erreiche ihre Ziele durch die Partnerschaft mit jeweiligen lokalen registrierten NGOs. Die "Währung" der KAS sei offene Kommunikation und Transparenz.

Es folgten drei Präsentationen. Zunächst hielt Sheikh Abbasy Khamis, der Vorsitzende JUWAQUTAs in Coast Region und Kadhi für Coast Region einen Vortrag über die Rolle und Verantwortung der Koranlehrer nach dem Heiligen Koran und der Sunna. Nach einer Frage- und Antwortrunde folgte die zweite Präsentation zum Thema Beiträge der Koranlehrer innerhalb der Gemeinschaft von Richard Shaba. Er ging dabei auf soziale, politische und auch wirtschaftliche Aspekte ein. Zum Abschluss der Vortragsrunde wandte sich Sheik Alhad selbst an seine Anhänger. Er klärte die Teilnehmer über die Beziehung zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen in Übereinstimmung mit dem Koran und der Sunna auf.

Abschließend führten Richard Shaba und Sheikh Alhad die Teilnehmenden gemeinsam durch eine Frage- und Antwortrunde und halfen den Koranschullehrern dabei, einen Plan für das weitere Vorgehen zu entwerfen.

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