Veranstaltungsberichte
Zu dem Workshop erschienen neben einer Anzahl von ca. 80 Koranschullehrern, der Gouverneur der Region Morogoro, Joel Bendera, der JUWAQUTA-Vorsitzende der Region Morogoro Sheikh Masudi Abdallah Kilago, der oberste Scheich der Region Morogoro, Sheikh Mustafa Shabani Rajabu, und der nationale JUWAQUTA-Vorsitzende Sheikh Alhad Mussa Salum. Von Seiten der KAS waren Programmkoordinator Richard Shaba und zu seiner Unterstützung Timon Fellner vertreten.
Der Workshop, der in der Region Morogoro, ca. 200 km südwestelich von Dar es Salaam im Landesinneren stattfand, erstreckte sich über den gesamten Tag. Bereits am Vorabend legten die nationale Leitung von JUWAQUTA, die Leitung des Verbands in der Region Morogoro und KAS Programmkoordinator Richard Shaba bei einem gemeinsamen Abendessen die Schwerpunktthemen sowie die methodischen und didaktischen Vorgehensweisen für den Folgetag fest.
Der nächste Tag begann mit der offiziellen Begrüßung der angereisten Teilnehmer. Besondere Aufmerksamkeit fiel dabei auf den Ehrengast Joel Bendera, Gouverneur der Region Morogoro. Nach der Eröffnungsrede des JUWAQUTA-Vorsitzenden der Region Morogoro, Sheikh Masudi Abdallah Kilago, in der er die aktuelle Arbeit und laufenden Aktivitäten des Verbands vorstellte, wurde ein kurzes Gebet gesprochen. Daraufhin erläuterte Richard Shaba die Geschichte und Arbeit der KAS in Tansania, insbesondere mit Blick auf den interreligiösen Dialog, und verwies dabei auf die Bedeutung der Rolle von JUWAQUTA im Hinblick auf das friedliche Zusammenleben der Religionsgemeinschaften in Tansania. JUWAQUTA und KAS leisteten „gemeinsam einen Beitrag zu Frieden, Harmonie und religiöser Toleranz“, so Shaba.
Sheikh Alhad Mussa Salum, der nationale Vorsitzende von JUWAQUTA, hielt daraufhin eine richtungsweisende Rede. Er erwähnte die Bedeutung der Koranschullehrer für die Erhaltung des religiösen Friedens und stellte mögliche Zukunftsperspektiven für den Verband vor. Nach der Rede gab Sheikh Alhad das Wort an den Ehrengast des Tages. Joel Bendera begrüßte die Teilnehmer des Workshops und betonte, dass sich die Arbeit von JUWAQUTA nicht nur auf die großen Städte des Landes konzentrieren dürfe sondern gerade die ländlichen Gebiete und kleineren Städte und Dörfer von besonderer Bedeutung seien. Danach begrüßte der Regional-Scheich Sheikh Masudi Abdallah Kilago die Gäste. Es folgte eine kurze Unterbrechung, in der es Zeit für Gespräche und eine kleine Stärkung gab.
In der ersten Präsentation des Tages beschrieb Sheikh Shomari Mchongoma die Bedeutung des Einflusses der Koranschullehrer auf die Gesellschaft in den sozialen, politischen und ökonomischen Bereichen. Dieser Einfluss bringe auch eine große Verantwortung mit sich, deren sich die Teilnehmer bewusst sein müssten. Neben den religiösen Aspekten ihrer Aufgabe, gäbe es auch gesellschaftspolitische Bereiche, in denen die Teilnehmer eine wichtige Rolle spielen könnten, z.B. im Bildungs- oder Gesundheitsbereich, aber auch darüber hinaus. Direkt im Anschluss hielt Richard Shaba die zweite Präsentation des Tages. Er betonte die Wichtigkeit und den Nutzen einer offenen und freien Kommunikation innerhalb der Organisation. Gerade in dem schwierigen Arbeitsumfeld, in dem sich Koranschullehrer bewegten, sei es wichtig, als Organisation transparent zu sein und zu bleiben. Es folgte der letzte Vortrag des Tages von Sheikh Alhad Mussa Salum zum Thema Frieden und Toleranz und der Übereinstimmung dieser Werte mit dem heiligen Koran und der Sunna. Zum Abschluss fasste Sheikh Ebrahim Tawfiq die wichtigsten Ergebnisse des Tages zusammen und alle Teilnehmer erhielten die Möglichkeit, an einer Diskussionsrunde teilzunehmen, welche von Sheikh Shomari Mchongoma moderiert wurde. Es folgte ein Mittagsgebet, bevor die Diskussionen bei einem gemeinsamen Mittagessen fortgesetzt wurden.
Die Veranstaltung erwies sich für alle Beteiligten als äußerst informativ und richtungsweisend für die weitere Arbeit des Verbands in der Region. Das Zusammenbringen von JUWAQUTA-Mitgliedern der nationalen und regionalen Ebene ermöglichte einen offenen und intensiven Dialog, der auch Raum zu kritischer Selbstreflektion und Evaluierung der bisherigen Arbeit ließ. Die Teilnehmer dankten den Organisatoren und der KAS für die Gelegenheit zu diesem Austausch, den sie für ihre weitere Arbeit als „wegweisend“ bezeichneten. Joel Bendera, als Gouverneur der Region zugleich der höchste Vertreter der Zentralregierung vor Ort, dankte JUWAQUTA und KAS ebenfalls für diese Initiative und ermunterte die Organisationen, sich weiterhin für den interreligiösen Dialog in Tansania einzusetzen.