Veranstaltungsberichte
Etwa 50 Teilnehmende (darunter fünf Frauen) folgten der Einladung, in einem Workshop gemeinsam Strategien zur Stärkung der internen demokratischen Strukturen JUWAQUTAs zu erarbeiten. Ein erster Schritt hierzu sollte durch den Austausch von Erfahrungen gegangen werden.
Richard Shaba, Programm Koordinator der KAS Tansania übernahm die Moderation. Er führte die Teilnehmenden zunächst durch einen kurzen historischen Abriss zur KAS und erläuterte dann die Arbeit der Stiftung in Tansania. Besondere Betonung legte er auf die inter-religiöse Arbeit, die seit einigen Jahren u.a. in Form von inter-religiösen Dialogen gemeinsam mit dem Partner Inter-Religious Council für Peace (IRCPT) geleistet würde. So leiste man einen Beitrag zu Frieden und Harmonie zwischen den Religionen Tansanias.
Sheikh Alhad Musa Salum, nationaler Vorsitzender von JUWAQUTA hielt im Anschluss eine Eröffnungsrede, im Laufe deren er die die Entstehung, die aktuelle Arbeit und mögliche Zukunftsperspektiven des Verband vorstellte. Er betonte die Wichtigkeit der Koranschullehrer für den Erhalt von Frieden und Harmonie innerhalb der Gemeinschaften und rief die Lehrer dazu auf, bei Zweifeln oder Konflikten den Koran zu befragen, denn dieser zeige viele Lösungsmöglichkeiten auf. Auch die Beziehung zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen würde klar beschrieben und sei alles andere als Konfliktpotenzial in und zwischen den Gemeinschaften.
Ein besonders wichtiges Anliegen, das als Meilenstein bezeichnet werden könne, war Sheikh Alhad der Entwurf eines gemeinsamen Curriculums für die Madrassa und die Primary Schools in Tansania, der mit sehr viel Aufwand von JUWAQUTA in Zusammenarbeit mit vielen muslimischen Organisationen wie z.B. den Tansania Muslim Professionals (TAMPRO) und mit Experten des Ministerium für Erziehung erarbeitet worden sei. Er liefere heute einen wichtigen Rahmen für den Unterricht an den Koranschulen. Leider, so gestand der Sheikh, sei der erste Entwurf nun veraltet und daher solle mit der KAS die Möglichkeit einer neuen Auflage diskutiert werden.
Der Rede des Sheikhs folgte die offizielle Eröffnung durch den Distrikt Comissioner Herman Clement Kapufi. Er betonte ebenfalls die Wichtigkeit von religiöser Toleranz und Frieden. Diese könne, so Kapufi, nur durch ein Zusammenwirken der religiösen Führer, der Regierung und den Gemeinschaften erreicht werden.
Den Reden folgten drei Präsentationen. Zunächst sprach der Same Distrikt Sheikh Idd Juma über die Rolle und die Verantwortung der Koranlehrer bei der Stärkung von Frieden und Toleranz laut Koran und Sunna. Im Anschluss erklärte Richard Shaba die möglichen sozialen, politischen und ökonomischen Beiträge der Koranlehrer zur Gemeinschaft. Am Ende der Vortragsreihe kombinierte Sheikh Alhad in einem interaktiven Ansatz den Bogen von alltäglichen Herausforderungen der Lehrer zu Zitaten aus dem Koran und schaffte es so, alle mit einzubeziehen. Im Zentrum stand dabei immer die Frage: Handeln wir so, wie der Koran es von uns erwartet?