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Veranstaltungsberichte

9. Thüringer Jugendpolitiktag: Wie geht Debatte, wie misch ich mich ein, was bewegt Politiker?

Thüringer Jugendpolitiktag

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Der Thüringer Jugendpolitiktag fand 2018 im Sonneberger Hermann-Pistor-Gymnasium statt und stellte das Thema Argumentation und Debatte in den Mittelpunkt des Tages. Schulleiter Gerd Maier stellte in seiner Begrüßung heraus, dass die Beschäftigung mit politischen Themen keinesfalls nur eine Frage persönlichen Interesses ist, sondern Grundlage einer funktionierenden Demokratie und Möglichkeit der Mitbestimmung, wie man im Laufe des Tages sehen wird.

 

 

 

Daniel Braun, Wiss. Mitarbeiter der KAS-Thüringen und Organisator des Tages sekundierte, das Zukunft und Gestaltung unseres Landes insbesondere auch die junge Generation interessieren sollte. Selina Dürrbeck, Medizinstudentin und aktuelle Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung, stellte die Begabtenförderung der Konrad-adenauer-Stiftung im Anschluss vor.

 

Der Südthüringer Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann nahm diese Vorlage gerne auf, um darauf zu verweisen, dass er auch Stipendiat war und dies seinen Weg in die Politik mit begleitet hat. Gerade die Möglichkeit der Debatte und Austausch seien Dinge gewesen, die ihn früh interessiert haben und dabei um die besten Ideen mit den besten Argumenten zu streiten. Dazu gehöre aber ach Respekt für den gegenüber, auch wenn man nicht einer Meinung ist. Dies gehöre zu den Grundwerten der Demokratie und er freue sich, dass die Schüler an diesem Tag die Gelegenheit dazu bekommen. Als ehemaliger Sieger und Veranstalter von Debattenwettbewerben sei er sehr gespannt, wie es den Schülern gefalle und er wünschte sich, dass einige der Teilnehmer wie er , auch Interesse haben, sich weiter mit politischen Themen zu beschäftigen.

 

Danach sprach seine Sonneberger Abgeordnetenkollegin aus dem Thüringer Landtag Beate Meißner. Diese schilderte ihren Weg in die Politik als Mitglied und Vorsitzende von Jugendparlamenten und Engagement in politischen Jugendorganisationen. Darüber hinaus stellte Sie ihren frühen Weg als Abgeordnete in den Thüringer Landtag dar, der für Sie auch einem Umzug nach Sonneberg mündete, da ihr die Arbeit für die Stadt und Region früh viel Freude bereitete. So ist sie sowohl auch Mitglied des Kreistages als auch Stadtrates in Sonneberg. Als eine der jüngsten der Abgeordneten im Parlament sei es nicht immer leicht, hervorzustechen, doch sei es ohnehin wichtig, allen Bürgern gerecht zu werden, egal ob jung oder alt oder Mann oder Frau. Beate Meißner freute sich, dass die bald sich anschließende Panelarbeit und Debatte mit dem Thema Schulträgerschaft auch aktuelle Diskussionen aus Kommunal- und Landespolitik abbildet, die für Sonneberg große Relevanz hat. Zudem lud Beate Meißner die Schüler ein, dass wieder entstehende Jugendparlament in Sonneberg zu nutzen, um der Stimme der Jugend Gehör zu verschaffen.

 

Den Abschluss der Reden des Vormittages bildete Sonnebergs Bürgermeister Dr. Heiko Voigt, der den Schülern Einblicke zu kommunalen Aufgaben als auch Debatten gab und über seinen Werdegang zum gewählten Bürgermeister in Sonneberg berichtete. Dieser begann als Architekt und Stadtplaner und mit den Aufgaben wuchs auch das Interesse selbst politisch zu gestalten und er freue sich, das Vertrauen der Sonneberger als Bürgermeister erhalten zu haben. Demokratie sei nicht immer einfach, aber die Debatte gehöre dazu und diese kann man nur führen, wenn man Argumente hat, um Vertrauen zu gewinnen. Er habe gerne die Pforten des Sonneberger Ratssaals geöffnet, wo nach der Mittagspause die Debatte stattfinden wird.

 

Im Anschluss bildeten sich 3 Gruppen, die in unterschiedlichen Gruppen mit dem Thema Schulträgerschaft in Thüringen befassten und Argumente und Strategien entwickeln konnten, die sie dann in der Debatte einsetzten. Die Debatte bestand darin, über einen Beschluss über die Verantwortlichkeit der Schulträgerschaft zu debattieren. Die erste Gruppe hatte dabei die Aufgabe, eine zentralistische Schulträgerschaft allein beim Bildungsministerium in Erfurt zu vertreten, die zweite Gruppe sollte das bestehende kooperative System aus Landkreisen und Schulämtern favorisieren, während die dritte Gruppe die vollständige Kommunalisierung der Schulträgerschaft fordern sollte. Die Zuordnung erfolgte per Losverfahren, so dass die Aufgabe in erster Linie in Argumenteerarbeitung und kommunikativer Ausgestaltung bestand. Unterstützt wurden die Schüler von Lilli Fischer, Schülersprecherin in Erfurt und jugendpolitisch aktiv, Selina Dürrbeck, KAS-Stipendiatin und hochschulpolitisch aktiv und Beate Meißner. Dazu kam Rhetoriktrainer Hans-Georg Roth abwechselnd in die Gruppen, um Grundlagen freier Rede und Rhetorik darzustellen.

 

Nach der Mittagspause begann die Debatte, symbolisch eröffnet durch Bürgermeister Dr. Heiko Voigt im Ratssaal des Rathauses Sonneberg, der die Leitung an den „Parlamentspräsidenten“ Hans-Georg Roth übergab. In den Redebeiträgen, die argumentierten und dann immer mehr auch Gegenrede und Antwort aufnahmen merkte man den Schülern an, dass mit stetiger Vertiefung Spannung, Ernsthaftigkeit als Will und Spaß an der Debatte stiegen, so dass das durch Busfahrpläne und andere Schulverpflichtungen vorgegebene Veranstaltungsende durchaus erheblich überschritten hätte werden können. Das Debatte selbst bei nicht selbst gewählten oder präferierten Themen Spaß machen kann, war vielen Schülern deutlich anzusehen.

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