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Veranstaltungsberichte

Soziale Marktwirtschaft ökologisch erneuern

Marktwirtschaft und ökologische Transformation

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„Wohlstand für alle.“ Mit diesem Slogan warb Ludwig Erhard für die Soziale Marktwirtschaft, welche die Deutschen wieder mit dem Kapitalismus versöhnen sollte. Tatsächlich hat die soziale Marktwirtschaft seit ihrem Bestehen viele Krisen gemeistert und sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Doch gleichzeitig stößt in Zeiten des Klimawandels das alte Erfolgsmodell an ganz neue Herausforderungen. Können wir unsere Soziale Marktwirtschaft ökologisch erneuern? Genau diese Frage hat das politische Bildungsforum der Konrad-Adenauer-Stiftung am 22. September 2020 in Eisenach beleuchtet. Dazu waren der Bundestagsabgeordnete Christian Hirte, die Wirtschaftsexperten Prof Dr. Andreas Müller und Dr. Sebastian Spiegel sowie der Unternehmer Sven Lindig als Experten und Diskussionsteilnehmer eingeladen.

Nach einer kurzen Einleitung durch den Referenten Daniel Braun begann die Diskussion mit den fünf-minütigen Eingangsstatements der vier Experten. Dabei unterstrich Prof. Müller, dass die soziale Marktwirtschaft bisher sich sehr erfolgreich an neue Herausforderungen angepasst habe. Ebenso analysierte er, dass zur Bewältigung der Klimakrise häufig auf regulative und nachfrageorientierte Mechanismen zurückgegriffen werde. Dabei käme der Fokus auf die Angebotsseite deutlich zu kurz. Im Konkreten würde dies heißen, anstatt das Fahren ganzer Autoflotten in den Innenstädten zu verbieten, müsste eine attraktive Alternative wie ein guter ÖPNV entstehen, sodass die Pendler freiwillig umsteigen würden. Dr. Spiegel machte geltend, dass es für den ökologischen Umbau der Marktwirtschaft echte Kostenwahrheit brauche. So seien die Externalisierung von Kosten, welche entstehen durch den CO2-Ausstoß eine zentrale Ursache für die Übernutzung unseres Ökosystems. Als perspektivisches Ziel sollte es deshalb einen kostendeckenden CO2-Preis geben. Der Unternehmer Lindig berichtete aus seiner eigenen Praxis, wie innovativ und wie weit die technische Entwicklung in vielen Punkten schon sei. So würde sein Unternehmen bereits an CO2 neutralen Flugzeugen forschen. Er betonte aber auch, dass Unternehmen langfristige Planungssicherheit bräuchten. In der Diskussionsrunde herrschte bei allen Kontroversen Einigkeit, dass in der aktuellen Debatte um die Klimakrise zu viel auf staatsdirigistische Instrumente gesetzt werden würde. So seinen in einer komplexen Volkswirtschaft Preise im Zweifel das besserer Steuerungsinstrument. Ebenfalls konnten die Diskussionsteilnehmer Einigkeit darüber erzielen, dass das Subsidiaritätsprinzip beizubehalten und sinnvoll für die Bewältigung der Klimakrise sei. In der letzten halben Stunde wurde die Diskussionsrunde dann auch für das Publikum geöffnet, welches sich rege mit vielen Wortmeldungen beteiligte. Ende der Veranstaltung war um 20.00 Uhr.

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