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Gemäß der Beobachtungsstelle der OECD ist Korruption eine weltweite Plage, von der kein Land verschont ist. Ein besonders großes Problem atellt sie in den Ländern dar, die sich in einer demokratischen Transition befinden. So hat auch in Tunesien die Korruption seit 2011 deutlich zugenommen und nationalen und internationalen Organisationen zufolge begonnen, alarmierende Ausmaße anzunehmen. Im Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International erreicht das Land nur 38 von 100 Punkten. Damit ist es an 76. Stelle der 168 im Index berücksichtigten Länder, zugleich allerdings das achtbestplatzierte arabische sowie das korruptionsfreiste nordafrikanische Land. 2010, also vor der Revolution, belegte Tunesien noch den 59. Rang von insgesamt 177 Ländern. Dies bedeutet also einen Verlust von 17 Plätzen binnen sechs Jahren. Dieser Rückschritt ist v. a. eine Folge der soziopolitischen Instabilität der Transition.
Wie nehmen die Tunesier selbst die Korruption in ihrem Land wahr? Welche Bereiche sind besonders von diesem Phänomen betroffen? Welche Formen nimmt die Korruption in Tunesien an? Welche Konsequenzen hat sie? Und vor allem: Wie lässt sie sich bekämpfen?
Auf all diese Fragen wird im Gespräch mit Experten bei den „Rencontres de Tunis“ eingegangen werden. Dabei wird außerdem die neue Umfrage von Sigma Conseil vorgestellt werden, in der es nicht nur um die Korruption auf der sozio-ökonomischen, sondern auch auf der institutionellen und politischen Ebene gehen wird.