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Veranstaltungsberichte

Der Dinar in der Krise - Wie stoppt man den Kursverfall?

von Olfa Béji

1. Strategischer Workshop der KAS und ITES

Lag der Wechselkurs des tunesischen Dinars zum Euro im Jahr 2000 noch bei 1,26, so erreichte er durch einen kontinuierlich jährlichen Anstieg 16 Jahre später 2,38 und 2018 bereits beinahe einen Kurs von 1:3

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Eine Stabilisierung dieses weiterhin steigenden Wechselkurses, mitunter verursacht durch das nur sehr langsam wachsende BIP und die hohen Staatsschulden Tunesiens, ist vorerst nicht in Sicht. Hinzu kommt eine konstant hohe Inflation, die den Wert des Dinars sinken lässt. So lag die Inflationsrate seit Beginn der Eurokrise 2008 im Jahresdurchschnitt zwischen 3,34% und 5,81%, und damit weit über dem von der Europäischen Zentralbank empfohlenen Wert von zirka 2%.

Dieses Problem des Werteverlustes des tunesischen Dinars, begründet auf der wirtschaftlichen Lage und Instabilität, wird in dem Seminar durch einen politischen und zwei technische Aspekte aufgegriffen.

Der politische Aspekt war den Ansprachen des Leiters der KAS in Tunesien, Dr. Holger Dix, und des Generaldirektors des tunesischen Instituts für strategische Studien (ITES), Néji Jalloul, vorbehalten. Drei die tunesische Zentralbank (BCT) vertretende Experten legten eine Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen Situation Tunesiens und der Perspektiven einer solchen Situation dar. Der technische Sachverhalt richtete seinen Blick auf die Ansicht der Marktteilnehmer zu Lösungen für die Krisenbewältigung. Vier Vertreter der finanziellen Akteure Tunesiens präsentierten jeweils ihre Vision zur Durchführung von Maßnahmen, um den Dinar aus der Krise zu führen. Die Sitzung endete nach einem langen Austausch zwischen Teilnehmern und Experten, sowie den Medien. Letztere hatten mehrere Problematiken mit dem Verständnis der Konjunktur in Verbindung gebracht und verschiedene Änderungen empfohlen, wie zum Beispiel die Lockerung der Regelungen zur Änderung und Überprüfung der Texte.

Die Experten konnten außerdem ihre Analysen, sowie ihre Visionen und Vorgehensweisen zur Krisenbewältigung präsentieren. Laut ihnen erhalten die Verfügbarkeit von Ressourcen und die Außenfinanzierung von auf Devisen und auf Länder der Eurozone empfindlich reagierende Sektoren die wesentlichen Einschränkungen der Krise aufrecht. Entscheiden seien eine zielgerichtete Vision und Vorgehensweise, fokussiert auf die makroökonomische Stabilisation und die Wiederherstellung einer langfristigen wirtschaftlichen Glaubwürdigkeit und folglich die Annahme eines strukturellen Dinars. Essentiell seien u. a. die rasche Belebung der Produktivität der Wirtschaft durch den Beitrag all ihrer Faktoren (Arbeit, Kapital und Technologien), sowie die Definition klarer Regeln sektoraler Politiken, basierend auf den Finanzierungsverhandlungen.

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