Veranstaltungsberichte
Bei der Eröffnung des Forums ging Mansour Moalla, ehemaliger Minister und Gründer der Tunesischen Zentralbank, auf die wirtschaftlichen Entscheidungen des tunesischen Staates seit dessen Unabhängigkeit im Jahre 1956 ein. Hier erinnert Moalla daran, dass wirtschaftliche Fragen ein sehr empfindliches Thema darstellen, bei dem die politischen Versprechen genau überprüft werden. Ferner kam er auf die Produktivgenossenschaften zu sprechen sowie auf die Gründe für die Unzufriedenheit der Bevölkerung zu dieser Zeit.
Im Anschluss erklärte Moalla, dass die absolute Priorität des tunesischen Staates auf den Reformen des Bildungs- und Bankensystems sowie auf der Einstellung der Streiks in den Verwaltungen und Gesellschaften liegen müsste. „Die Zeit gehört der Arbeit, dem sozialen Zusammenhalt und der Jugend“, schloss Moalla seinen Vortrag.
Nabil Abdellatif, der Ehrenpräsident des „Conseil National de l’ordre des experts comptables de Tunisie“, betonte seinerseits die Notwendigkeit, der Wirtschaft einen größeren Platz in den Debatten einzuräumen und sich nicht nur auf die Politik in den öffentlichen Bereichen zu konzentrieren. Ferner erzählte er von guter Governance und vom Kampf gegen die Korruption. Um den Tunesiern Vertrauen in die öffentlichen Institutionen zurückzugeben, hält es Abdellatif für wichtig, unparteiliche und unabhängige Kontrollinstanzen zu haben. So wäre ein Bankenvermittler beispielsweise eine mögliche Lösung für die zahlreichen aktuellen Probleme in den Finanzinstitutionen.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung gab es v. a. Beiträge, die sich der Frage nach Ausgleichskassen sowie jener nach dem Dualismus zwischen politischer Instabilität und wirtschaftlicher Entwicklung widmeten.
Zuletzt hat die Universitätslehrende Amel Grami das Forum mit einer Präsentation zum Thema „Der Mensch als notwendige Bedingung für die Schaffung von Reichtum“ abgeschlossen.