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Veranstaltungsberichte

Finanzierung von Unternehmen mittels Kapitalinvestitionen

von Imen Nefzi
In einer Frühstücksdebatte, organisiert von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und dem Jungunternehmerverband Sousse (CJD), informierten Finanz- und Unternehmensexperten über alternative Mittel zur Unternehmensfinanzierung.

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„Kleine und mittelständische Unternehmen sind die Stiefkinder der finanziellen Integration“, fasste Slim Abdeljehl, Berater im Kabinett des Finanzministeriums, die Situation der KMUs in Tunesien zusammen. Die wirtschaftliche und soziale Bedeutung kleiner und mittelständischer Unternehmen kann in Tunesien nicht hoch genug bewertet werden, machen sie doch nicht nur 70% des BIP aus, sondern stellen darüber hinaus 60% der Beschäftigten in Tunesien einen Arbeitsplatz. Doch trotz ihrer wichtigen Rolle für die wirtschaftliche Stabilität des Landes, ist der Zugang zu finanziellen Mittel für sie erschwert: 75% erhalten keine Bankkredite bei der Unternehmensgründung und 60% bei der Unternehmensförderung.

Gründe für die Schwierigkeiten der Kreditaufnahme liegen in den konservativen Finanzierungsmodellen sowie in der geringen Risikobereitschaft tunesischer Banken, die von Unternehmen strenge Sicherheiten einfordern und die gleichzeitig Kredite an hohe Zinsen koppeln. Unternehmer stehen so bei der Gründung ihrer Betriebe vor immensen Schwierigkeiten.

Selbst für Unternehmer, die bereits etabliert sind, bleibt der Zugang zu Bankkrediten schwierig. Sie sind oft nicht in der Lage, die notwendigen Investitionen zu tätigen, um die Produktions- und Wettbewerbsfähigkeit ihrer Firmen zu erhöhen.

Ohne Bankkredite bleibt Unternehmern oft nur die Möglichkeit auf Eigenkapital zurück zu greifen oder private Investoren zu finden, denen dann eine Minderheitsbeteiligung an den jeweiligen Unternehmen eingeräumt werden muss.

Jedoch stehen Unternehmern heute in Tunesien auch alternative Investitionsmöglichkeiten zur Verfügung, wie Manel Khaled von Wiki-Startup, einem Gründungszentrum für Jungunternehmer, erklärte. Sie erläuterte zudem die Rolle, die private Inkubatoren wie Wiki-Startup in der Unterstützung von jungen Unternehmern einnehmen. Neben der Betreuung von Unternehmern bei Firmengründungen und –entwicklung sowie logistischer Unterstützung bieten sie auch Startkapitalfonds für Unternehmen an. Die Stärken von Gründungszentren liegen vor allem darin, dass sich ihre Beratung und Finanzierungsmodelle an das jeweilige Unternehmen anpassen und sie bereit sind, bei der Unterstützung von innovativen Projekten auch Risiken einzugehen.

Die Veranstaltungsteilnehmer konnten sich zudem über die Finanzierungsmöglichkeiten von AfricInvest, vorgestellt von Anis Kallel, informieren.

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