Veranstaltungsberichte
Beim Franchisen verkauft ein Unternehmen, der Franchisegeber, seine eigenen Produkte oder Dienstleistungen in Lizenz an einen oder mehrere Einzelhändler, die Franchisenehmer, die das sogenannte Franchise weiterverarbeiten. Der Franchisegeber profitiert, da er durch das Franchising die Möglichkeit hat, das Vertriebsnetz seiner Produkte oder Dienstleistungen mit geringen Kosten und unter seiner eigenen Aufsicht auszubauen. Der Franchisenehmer seinerseits kann bei seinen Unternehmungen aus dem Namen, der Expertise und der Kundschaft des Franchisegebers Nutzen ziehen.
Auch in Tunesien erfreut sich das Konzept des Franchisings einer wachsenden Beliebtheit und weckt das Interesse zahlreicher Unternehmer. Für diese stellte die Diskussionsrunde der KAS und des CJD die Möglichkeit dar, mehr über das Funktionieren und die Abläufe eines Franchise-Verhältnisses zu erfahren.
Zunächst stellte Aida Ben Jaber vom tunesischen Handelsministerium die Rahmenbedingungen einer Franchising-Partnerschaft vor und legte anhand von Wirtschaftsstatistiken dar, wie verbreitet diese Vertriebsform in Tunesien bereits ist. So seien beispielsweise bisher 33 Franchising-Anträge eingereicht worden, 18 seien bereits bewilligt worden. Ismail Ben Massoud ging in seinem Redebeitrag insbesondere auf die gesetzliche Grundlage von Franchise-Verhältnissen ein. Er gab den Anwesenden Tipps, worauf in den Verhandlungen und vor allem beim Vertragsabschluss zu achten sei.
Zum Abschluss sprachen ein Franchisenehmer und ein Franchisegeber über die Erfahrungen, die sie mit diesem Vertriebsmodell gemacht haben. Mourad Raboudi, der in einem eigenen Unternehmen die Produkte der amerikanischen Firma Signarama weitervertreibt, sprach einerseits über die Hindernisse, die ihm auf dem Weg zu seinem jetzigen beruflichen Profil begegnet sind, andererseits über seine Anstrengungen als Generalsekretär des tunesischen Franchising-Verbandes, Franchising in Tunesien populär zu machen. Ahmed Masmoudi seinerseits berichtete, wie er sein Unternehmen als Franchisegeber zunächst in Tunesien, dann international weiterentwickeln konnte.