Veranstaltungsberichte
Das Management von Berufslaufbahnen stellt eine Thematik dar, die vor allem in Anbetracht der sozio-ökonomischen Situation, in der sich die Maghreb-Region befindet, an Bedeutung gewinnt.
Die enge Verbindung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer befindet sich im Auflösungsprozess und das traditionelle Konzept einer Arbeitssicherheit trifft auf immer weniger Menschen zu. Aus diesen Gründen ist das Management von Berufslaufbahnen sowie ihre Absicherung eine Verantwortung von Unternehmen und potentiellen Angestellten gleichermaßen.
Um diese Notwendigkeit zu diskutieren, trafen sich 24 Teilnehmer aus vier Maghreb-Staaten am 3. und 4. November in Tunis, um zunächst die fünf wichtigsten Aspekte der HR-Gemeinschaft sowie Berufstätigen und Universitäten vorzustellen. Die Teilnehmer betonten in der Präsentation, dass HRM nicht nur eine Unternehmensstrategie darstellt, sondern gleichzeitig auch von der Globalisierung, dem technologischen Wandel und klimatischen Veränderungen beeinflusst wird.
Sind die sozioökonomischen Herausforderungen in der gesamten Maghreb-Region auch zahlreich, so sieht sich Tunesien zusätzlichen Herausforderungen gegenüber, zum Teil bedingt durch den demokratischen Transformationsprozess (Demonstrationen, Führungsmangel, hohe Anzahl gewerkschaftlicher Vereinigungen, eine sich verschlechternde Arbeitsmoral und eine zu erwartende Wirtschaftskrise).
Diese Veränderungen und die spezielle Situation Tunesiens fordern im Bereich der HRM nach einem besserem Management der neu geschaffenen Vielfalt, neuen Arbeitsarten, einer von Werte bestimmten Führung, der Sicherstellung von befriedigenden Arbeitsbedingungen, dem Engagement von Unternehmen in der Sozialverantwortung (CSR) sowie der Anpassung von erfolgreichen Programmen aus anderen Schwellenländern an hiesige Verhältnisse.
Für den Wirtschaftssektor Tunesiens empfahlen die Kolloquiums-Teilnehmer die Schaffung einer stärkeren Zusammenarbeit von Industrie und Universität. So soll sichergestellt werden, dass zukünftige Arbeitskräfte die notwendigen Profile und Kompetenzen vorweisen, um eine gute Leistung des Unternehmens zu gewährleisten. Weiterhin schlugen sie vor, friedfertige soziale Beziehungen sowie einen engen sozialen Zusammenhalt innerhalb eines Unternehmens zu schaffen und annehmbare Arbeitsbedingungen einzuführen.
Zudem identifizierten die Teilnehmer eine inklusive Entwicklung und einen sozialen Dialog als Schlüsselelemente für den Erhalt des sozialen Friedens. Obwohl diese Praxis tief verwurzelt ist in Form gemeinsamer Verhandlungen, bleibt ihre Wirksamkeit vor allem aufgrund des Fehlens einer Institutionalisierung begrenzt.