Für Staat und Wirtschaft stellt die Sicherstellung der Energieversorgung eine Angelegenheit oberster Priorität dar. Nicht nur im Zusammenhang mit seinen sehr geringen Ölressourcen muss sich Tunesien daher Gedanken darüber machen, die Erschließung welcher Energiequellen künftig als aussichtsreich erscheint. Da zudem immer mehr internationale Ölfirmen das Land verlassen, geht es auch darum, Mittel und Wege zu finden, um ausländische Investoren und Energiefirmen wieder in das Land zu locken. Vor diesem Hintergrund könnte durch die Förderung von Schiefergas einerseits ein neuer Energieträger nutzbar gemacht werden, andererseits eine neue Möglichkeit entstehen, die internationale Attraktivität Tunesiens als Gasförderland zu erhöhen. Auch anderen Ländern der euro-mediterranen Region stellt sich die Frage, ob sie durch die Nutzung ihrer Schiefergasvorkommen ihren Energiemix diversifizieren wollen.
Die neue Publikation „Schiefergas – Ein Überblick über wesentliche Herausforderungen in der euro-mediterranen Region“ stellt dem Leser den fossilen Energieträger Schiefergas vor und thematisiert dabei die weltweit vorhandenen Ressourcen ebenso wie die Möglichkeiten und Risiken der Schiefergasförderung. Ferner wird eine Reihe von Energieszenarien entworfen, die in der euro-mediterranen Region binnen der nächsten zwei Jahrzehnten Wirklichkeit werden könnten. Das Werk der beiden Ingenieure und Berater in Energiefragen, Ammar Jelassi und Mustapha Elhaddad, präsentiert dazu u. a. eine große Menge an Daten, die in einer Vielzahl von Tabellen übersichtlich dargestellt werden und es dem Leser ermöglichen, die verschiedenen Regionen der Welt hinsichtlich ihrer jeweiligen energiepolitischen Situation zu vergleichen.
„Schiefergas – Ein Überblick über wesentliche Herausforderungen in der euro-mediterranen Region“ ist bisher nur auf Französisch erschienen und auf Anfrage hin im Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Tunis erhältlich.