Veranstaltungsberichte
Zur Eröffnung der Fortbildung ging Hatem Latrech, neben Emna Ben Arab einer der Ausbilder, auf unterschiedliche Definitionen des Staatsbürgerschaftskonzeptes ein. Dabei erinnerte er an die Herausforderungen, mit denen sich dieses gegenwärtig in Tunesien konfrontiert sieht. Emna Ben Arab legte den Schwerpunkt ihres Vortrages auf die Führungsstärke. Für ein erfolgreiches und realitätsorientiertes Management sei diese in einer sich ständig verändernden Umwelt eine unerlässliche Fähigkeit für alle Führungspersönlichkeiten. Letztere müssten nämlich, sofern sie zeitgemäß zu handeln wünschen, die Rahmenbedingungen nachvollziehen können, unter denen sie arbeiten, sowie in der Lage sein, auf der Grundlage derselben eine Strategie für künftige Handlungslinien herauszuarbeiten. Insbesondere müssten sie ihre Führungsfähigkeiten unter Beweis stellen, indem sie die Mitarbeiter erfolgreich von der Notwendigkeit der Weiterentwicklung überzeugen. Daneben verfüge ein Führer auch über solche Kompetenzen, die bei einigen angeboren sind, bei anderen hingegen antrainiert werden müssen.
Zu diesen Kompetenzen gehöre beispielsweise die Fähigkeit, die Mitglieder einer Gruppe zusammenzubringen. Eine Schlüsselqualifikation für führungsstarke Menschen sei deshalb die Kommunikationsfähigkeit, mit deren Hilfe die verschiedenen Gruppenmitglieder auf ein gemeinsames Ziel eingestimmt und für die Erreichung desselben motiviert werden können.
Emna Ben Arab wies darauf hin, dass zwischen einem Führer und der von ihm geleiteten Gruppe ein wechselseitiges Verhältnis bestehen muss. Denn erst durch die Gruppenmitglieder erhalte ein Führer seine Autorität. Daher bedürfe es zwischen Führer und Gruppe einer Vertrauensbeziehung, die auf gegenseitigem Respekt und Verständnis beruht.
An der Fortbildung der KAS, des FOAP und des ITES nahmen Vertreter aus Ministerien und anderen Institutionen teil, die nicht nur aus dem Gouvernement Bizerte, sondern auch aus den anderen nördlichen bzw. nord-östlichen tunesischen Regionen Béja, Jendouba, Kef und Siliana angereist waren. Im Laufe der Fortbildung arbeiteten die Teilnehmer gemeinsam an verschiedenen praktischen Aufgaben. Dabei lernten sie, die jeweils erforderlichen Methoden und Techniken zu identifizieren und in ihrem Vorgehen anzuwenden.
Zum Schluss ging Kais Hammami auf die Zukunftsforschung und deren Methoden ein. Angesichts einer Welt, die immer schnelleren Wandlungen unterworfen ist und die daher immer unvorhersehbarer wird, sei es wichtig, sich auf die Zukunft so gut wie möglich vorzubereiten. Vor diesem Hintergrund stelle die Zukunftsforschung eine Möglichkeit dar, mittel- und langfristige Strategien zu erarbeiten, bei deren Konzeptualisierung die wesentlichen Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft, Kultur und Digitalisierung, berücksichtigt werden.