Hassen Zargouni, Präsident von Sigma Conseil, stellte zu Beginn der Diskussion die Ergebnisse der Studie dar. Ein Großteil der Teilnehmer konstatierte, dass Tunesiens Zukunft maßgeblich von einem besseren Wassermanagement abhängen wird. Als Hauptursache der Wasserknappheit wurde neben dem ausbleibenden Regen auch die Verschwendung im Tourismusbereich. Gleichzeitig wurde von fast der Hälfte der Befragten bemängelt, dass die beiden Behörden des Wassermanagements, SONEDE und ONAS, sich intransparent und wenig den Bürgerwünschen entsprechend verhalten würden.
Mosbah Helali, Direktor der SONEDE, reagierte auf die präsentierten Ergebnisse mit einer Erklärung, dass man durch die aufgebrauchten Wasserreserven diesen Sommer unpopuläre Entscheidungen wie beispielsweise Rationierungen vornehmen musste und von daher das Ergebnis nicht überraschend sei. Gleichzeitig sei seine Behörde derzeit dabei, eine Strategie für die kommenden Jahre zu entwickeln, die der tunesischen Bevölkerung weniger wehtun wird. So werden derzeit mehrere Entsalzungsanlagen im Land gebaut, deren Effizienz allerdings von Frau Raoudha Gafrej, einer Expertin für Ressourcenpolitik, stark angezweifelt wurde.
Ameur Horchani, ehemaliger Staatssekretär für Wasserfragen, warf ein, dass die Wasserproblematik in Südtunesien schon immer existiert hat und man dort daher traditionell vom fruchtbaren Norden abhänge. Gleichzeitig solle man sich an anderen Ländern mit denselben Problemen orientieren. Als Vorreiter nannte er Australien.
In der darauffolgenden Diskussion mit dem Publikum wurde angemerkt, dass man die tunesische Bevölkerung weiterhin sensibilisieren solle, um großflächiger Wasserverschwendung vorzubeugen. Gleichzeitig zeigten sich die Referenten vorsichtig optimistisch, das vorhandene Problem langfristig zu lösen, da Tunesien in Ressourcenfragen immer innovativ gehandelt habe und sich die Forschungseinrichtungen und Ingenieure den neuen Herausforderungen sicher stellen würden.