Veranstaltungsberichte
Die Umfrage offenbarte, dass das Verhältnis vieler Tunesier zu ihren politischen Parteien von Misstrauen und Enttäuschung geprägt ist. So erklärten 72 Prozent der Befragten, ein schlechtes Bild von den Parteien zu haben. Die Parteien seien nicht nahe genug an der Bevölkerung und kümmerten sich zudem nur unzureichend um die Sorgen und Bedürfnisse derselben. Fast zwei Drittel der Tunesier glauben der Umfrage zufolge, dass das Hauptinteresse von Parteimitgliedern der eigenen materiellen Bereicherung gelte.
Eine überwältigende Mehrheit von 86 Prozent wünscht sich, dass die Parteien in den Regionen eine größere Rolle spielen. Davon erhoffen sich die meisten Befragten eine Verbesserung der eigenen Lebensbedingungen sowie eine Stabilisierung des neuen demokratischen Systems in Tunesien. Zumindest aber erwarten sie von den politischen Parteien, dass diese ihre Wahlversprechen einhalten.
Neben Politikern und Repräsentanten der Zivilgesellschaft nahmen auch zahlreiche Vertreter von Universitäten sowie Journalisten an der Konferenz teil. Sie alle hatten nach der Präsentation der Umfrageergebnisse und den Wortbeiträgen der Podiumsteilnehmer die Möglichkeit, in die Diskussion mit den Rednern zu treten, um sich miteinander über die Rolle und Verantwortung von Parteien in den Regionen auszutauschen.