Vortrag
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In den vergangenen Jahrzehnten war der dominante Diskurs über Afrika als Kontinent geprägt von der Wahrnehmung der meisten afrikanischen Staaten als überwiegend arm, unterentwickelt, und in den schlimmsten Fällen gebeutelt von jahrelangen Bürgerkriegen.
Innerhalb der letzten zehn Jahre kam jedoch auch ein anderer Diskurs auf, der die Vormachtstellung des afro-pessimistischen Diskurses in Frage gestellt hat. Eine zentrale Rolle in diesem neuen Diskurs spielt die Wahrnehmung, dass Afrika auf dem aufsteigenden Ast ist – eine Erfolgsgeschichte des 21. Jahrhunderts mit besseren Chancen für steigendes Wirtschaftswachstum, sich neu entwickelnden Demokratien und mehr Möglichkeiten, sozialen und politischen Herausforderungen zu begegnen.
Betrachtet man Uganda, kann man gute Argumente für beide Seiten der Debatte finden. Einerseits ist festzustellen, dass Uganda eine beachtliche wirtschaftliche Entwicklung durchlaufen hat, mit einem Bruttoinlandsprodukt, dass sich von circa 4 Milliarden US Dollar in den 80er Jahren auf circa 21 Milliarden US Dollar heute gesteigert hat. Außerdem gab es bemerkenswerte Verbesserungen in den Bereichen Frieden und Stabilität, Bildung und Alphabetisierung, und Infrastruktur. Andererseits gibt es immer noch große Herausforderungen, denen bisher noch nicht erfolgreich begegnet werden konnte, so zum Beispiel Jugendarbeitslosigkeit, Korruption, unzureichende Bereitstellung öffentlicher Güter, wie zum Beispiel Bildung und Gesundheitswesen, und die Frage demokratischer Konsolidierung, die immer wieder von der Angst vor demokratischer Rezession durchzogen wird.
Währen der Veranstaltung, die vom University Forum on Governance (UNIFOG) mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) organisiert wird, soll die Frage, inwiefern Erfolge und Herausforderungen in Uganda genutzt werden können, um Argumente der einen oder anderen Seite der Diskussion über „Africa Rising“ zu stärken. Wichtiger jedoch ist, dass darüber diskutiert werden soll, welche Politiken und Programme Uganda dabei helfen können, die erwähnten Hindernisse zu überwinden und sein volles wirtschaftliches Potential zu entfalten.
Prof. Charles Kwesiga, Geschäftsführer des Uganda Industrial Research Institute, wird den Hauptvortrag halten. Anschließend daran werden sich in einer Podiumsdiskussion Stimmen aus Politik, Wirtschaft, Medien, und Wissenschaft über die oben genannten Fragen austauschen. Dadurch wird die Veranstaltung eine Plattform für Experten aus verschiedenen Bereichen und engagierte junge Menschen bieten, um Schritte zur Entwicklung einer Strategie zu diskutieren, die Uganda dabei helfen soll, seine Chancen zu nutzen, Stolperfallen zu vermeiden, und so wirtschaftliche Entwicklung voran zu treiben.