Workshop
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Seit die ugandische „Affirmative Action Policy“ den Zugang von Frauen zu politischen Strukturen mit Hilfe von Quoten sichergestellt hat, ist der Frauenanteil in lokalen Councils und dem Parlament (zu verstehen als Ortschafts-, Gemeinde-, und Distrikträte) signifikant gewachsen. Obwohl dies der Fall ist, stehen weibliche Council-Mitglieder auf der lokalen Ebene immer noch zahlreichen Herausforderungen gegenüber, wie zum Beispiel mangelnde Kenntnisse der Rahmengesetzgebung für lokale Politik und der Regeln und Abläufe, die innerhalb des Councils gelten. Außerdem kommt noch hinzu, dass offizielle Regierungsdokumente – so auch Sitzungsprotokolle der Councils – in englisch verfasst sein müssen. Da Frauen im ländlichen Uganda ein eher niedriges Bildungsniveau haben, stellt sie dies oft vor große Probleme, da sie weder Protokolle noch andere Dokumente vollständig verstehen können. Schließlich fehlt es den Politikerinnen häufig am nötigen Selbstvertrauen, um überzeugend in der Öffentlichkeit sprechen zu können oder ein Argument darzulegen. Dies hängt hauptsächlich mit der Erziehung und Sozialisation von Mädchen und Frauen zusammen, die sie nicht darauf vorbereitet, politisch zu agieren, sondern den Fokus eher auf „traditionelle Verpflichtungen“ wie Haushalt und Familie legt.
Der Workshop, der von der Frauenrechtsorganisation Action for Development (ACFODE) in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert wurde, hatte zum Ziel, das Wissen und die Fähigkeiten weiblicher Council-Mitglieder auszubauen, um es ihnen zu ermöglichen, qualifiziert im Council auftreten zu können und somit den Entscheidungsprozess auf lokaler Ebene nachhaltig zu beeinflussen. Zusätzlich sollten Netzwerke und Erfahrungsaustausch zwischen den Politikerinnen gestärkt werden. In Vorträgen, Rollenspielen, Gruppenarbeit und den Austausch von Erfahrungen wurden die Teilnehmerinnen darauf vorbereitet, zurück in ihre jeweiligen Subcounties zu gehen und dort die Interessen der lokalen Bevölkerung zu vertreten. Während des Workshops wurde besonderer Wert darauf gelegt, parteiübergreifende Frauen-Ausschüsse in den Subcounties zu gründen. Durch diese soll die Position der weiblichen Council-Mitglieder gestärkt werden, was es ihnen wiederum erleichtert, die Interessen von Frauen und Mädchen in ihren Wahlkreisen zu verbessern und sich für Gender Mainstreaming und Gleichberechtigung in lokaler Politik einzusetzen.