Veranstaltungsberichte
Die Konrad Adenauer Stiftung Uganda und Süd Sudan hat aus diesem Grund eine Diskussion mit denjenigen Partnern organisiert, die mit der Gruppe der Jugend in Uganda arbeiten. Es ging darum, mögliche Synergien zwischen den einzelnen Organisationen zu identifizieren und die Zusammenarbeit mit dem Staat für effektivere und nachhaltigere Projekte in zu diskutieren.
Zunächst wurde die Bedeutung der zivilgesellschaftlichen Organisationen als Stimme der Gesellschaft in der Aushandlung eines Gesellschaftsvertrags zwischen der Bevölkerung und der Regierung von Staaten hervorgehoben. Es wurde argumentiert, dass diese Organisationen die Menschen in dieser Logik von gegenseitiger Abhängigkeit von Staat und Bevölkerung repräsentieren. Dabei haben Regierung und zivilgesellschaftliche Gruppen gegensätzliche Rollen innerhalb des Felds der Entwicklung eines Staates. Die Regierung oder der Staatsapparat ist dabei auf der einen Seite dafür verantwortlich öffentliche Güter zur Verfügung zu stellen und einen Raum bereit zu stellen, in dem andere Akteure agieren können. Auf der anderen Seite sollen zivilgesellschaftliche Organisationen kritisch beleuchten, welche Probleme innerhalb einer Gesellschaft existieren. Ein vielfältiges Netz von solchen Organisationen ist dementsprechend notwendig um zum einen die Arbeit der Regierung zu kontrollieren und zum anderen eine Situation zu schaffen in der Normen und Werte herausgebildet werden können. Daneben wurde festgestellt, dass solche zivilgesellschaftlichen Organisationen auf die Durchsetzung von Vereinbarungen und Beziehungen zwischen den Mitgliedern der Organisation oder Vereinbarungen zwischen der Organisation und den externen Akteuren beruhen. So ergibt sich eine Notwendigkeit, Synergien zu schaffen und die Zusammenarbeit mit dem Staat auszubauen.
Solch eine Zusammenarbeit birgt dann jedoch neue Herausforderungen wie Vertrauensfragen und die Frage wie die natürliche Hierarchie gewinnbringend genutzt werden kann. Die Unabhängigkeit der Organisationen stand dabei für die Vertreter der KAS-Partner im Vordergrund der Bedenken. Wie es gelingen kann, den Staat in produktiver Weise zu kritisieren, ist dabei besonders in Uganda eine Herausforderung, da sich hier eine Kultur der Selbstzensur eingestellt habe. Eine Zusammenarbeit könne jedoch nur effektiv sein, wenn alle Akteure gleichberechtigt seien.
Auch die Einmischung von Parteien, die eine Sonderrolle zwischen Staat und Zivilgesellschaft spielen können, wurde kritisch beleuchtet. Während politische Eliten daran interessiert seien, ihre eigenen Interessen zu verwirklichen, kann es dazu kommen, dass die Bevölkerung nicht länger repräsentiert wird. Ebensolche Aussagen können aber auch über einige zivilgesellschaftliche Organisationen zutreffen, da einige Organisationen den Bezug zu der Gesellschaft verloren haben und eher auf die Gelder von internationalen Gebern aus sind, anstatt sich um die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen einzustellen.
Nichts desto trotz, glauben die Teilnehmer der Diskussion dass erfolgsversprechende Zusammenarbeit auf der lokalen Ebene möglich sei. Von hier aus könne sie sich dann die Ebenen bis zur Regierung Ugandas hocharbeiten. Deutlich wurde dabei, dass Dezentralisierung eine entscheidende Bedeutung als politische Strategie zur Verteilung von Macht habe und daneben zur Verknüpfung von sozialen und politischen Gruppen mit den politischen Entscheidungsprozessen beitragen könne. So könnten größere oder staatliche Organisationen sich mit lokalen sogenannten Grass-Roots Organisationen, die das Vertrauen der lokalen Gemeinden genießen, verknüpfen. Dies könne die Arbeit von beiden Organisationen bereichern und die Position der Zivilgesellschaft als geeinte Stimme für die Belange der ugandischen Gesellschaft stärken.