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In seiner Ansprache unterstrich Kaggwa Ronald, Leiter der Produktions-, Handels-, und Tourismusplanungsabteilung in der National Planning Authority (NPA), Ugandas Entwicklungsambitionen, das Konzept von Green Growth und dessen wichtiger Beitrag zur Realisierung dieser Entwicklungsziele.
Er merkte an, dass Uganda unter anderem nach grünem Wachstum, einer sauberen Umwelt, einem nachhaltigen Ökosystem und lebenswerten urbanen Zentren strebe. Kaggwa zufolge wird dies ein inklusives, emissionsarmes Wirtschaftswachstum erfordern, welches die effektive und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen sowie des Human- und Sachkapitals erfordere. Gleichzeitig müsse sichergestellt werden, dass die natürlichen Ressourcen sowohl für die aktuelle als auch für zukünftige Generationen nutzbar seien. Er unterstrich auch, dass eine grün Wirtschaft im Kontext von nachhaltiger Entwicklung und Armutsreduzierung, sowie der verbesserten sozialen Inklusion und der Verbesserung des menschlichen Wohls betrachtet werden müsse.
Die natürliche Kapitalgrundlage Ugandas gehe außerdem zurück: zum Beispiel sei die Walddecke von 24% im Jahr 1990 auf 8% geschrumpft und die Sumpfgebiete von 13% auf aktuell 8-9%. Hohe Arbeitslosigkeit, besonders unter jungen Menschen, große Einkommensunterschiede, regionale Ungleichheiten, Anfälligkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels, sowie ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum (3,9% in den letzten zwei Jahren) seien allesamt Gründe warum die Green Growth Strategie wichtig fuer Uganda sei. Kaggwa sagte, dass das konventionelle Wachstumsmodell Uganda zum Status mittleren Einkommens verhelfen könne, aber die genannten existierenden Abfälligkeiten nicht adressiere und die Nachhaltigkeit der Entwicklung im Land gefährde.
Die Implementierung von grünem Wachstum könne laut Kaggwa vier Millionen Arbeitsplätze schaffen, wirtschaftliche Aktivität in Höhe von 10% des BIPs bis 2040 anregen sowie das BIP um 10% bis 2020 steigern (mit zusätzlichen Einnahmen von $3,4 Mrd.). Es könne zudem Treibhausemissionen um 28% reduzieren. Allerdings merkte er an, dass für die Effektivität der Strategie einige Reformen notwendig seien. Zusammenfassend habe grünes Wachstum das Potenzial, zu einem Dreifacherfolg zu werden: durch wirtschaftliches Wachstum, eine verbesserte soziale Situation sowie Umweltschutz. Allerdings werde das von der Regierungsführung abhängen.
Es wurde in der Diskussion ebenfalls angemerkt, dass der liberale Green Growth Entwicklungsansatz in den Händen von Kapitalisten sei, welche es zum Nachteil der Bevölkerung einsetzten. Als Beispiel wurde „green growth grabbing“ genannt. Dabei werde die Bevölkerung vertrieben, um Platz für Bäume zu schaffen. Häufig würden die gepflanzten Bäume, wie beispielsweise Eukalyptusbäume, mehr Schaden, besonders auf landwirtschaftlich nutzbarem Boden, anrichten.
Die Teilnehmer und Panelisten waren sich einig, dass solange es keine richtige Koordination zwischen den betroffenen Behörden gebe, Uganda nur schwer eine grüne Wirtschaft erreichen werde. Sie unterstrichen die Lücken zwischen Richtlinien und deren Implementierung, sowie zwischen den staatlichen Behörden, CSOs, dem Privatsektor und der Regierung. Sie betonten auch den Bedarf nach einer Politik, welche Menschen ins Zentrum des grünen Wachstums rücke, da sonst die Bevölkerung nicht mitziehe. Sie hoben zudem hervor, dass religiöse und andere Organisationen ebenfalls miteinbezogen werden sollten.