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IST EIN NATIONALER DIALOG DIE ANTWORT AUF SÜDSUDANS SUCHE NACH FRIEDEN?

Seit 2013 leidet die jüngste Nation der Welt in einem brutalen Bürgerkrieg. Alle Versuche, den Frieden widerherzustellen, scheiterten und der Weg zum Frieden wird immer länger. Ende des letzten Jahres hat Präsident Salva Kiir einen Nationalen Dialog eingeführt, der zum Ziel hat, eine Lösung für den Konflikt zu finden, doch schon vor Beginn des Dialogs kamen viele Probleme auf. Am 30. August 2017 haben KAS und ihr Partner UNIFOG einen öffentlichen Dialog über den Südsudanesischen Nationaldialogs an der Makerere University in Kampala veranstaltet.

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Anstatt nach Alternativen zu suchen, hat sich der öffentliche Dialog mit Wegen beschäftigt, den bereits bestehenden Nationalen Dialog effektiver zu gestalten. Yusuf Kiranda begann mit der aktuellen Lage des Nationalen Dialogs und des Südsudanesischen Konflikts im Allgemeinen. Kiranda bestätigte, dass viele Südsudanesen aufgrund der Bevorzugung des Nationalen Dialogs gegenüber der Regierung pessimistisch eingestellt sind, was zur Ablehnung des Nationalen Dialogs durch die Opposition führte. Er merkte auch an, dass der Dialog Platz für Anstand und Gleichheit machen sollte und setzte sich für die Beteiligung von normalen südsudanesischen Bürgern im Nationalen Dialog ein, da sie vom Bürgerkrieg am meisten betroffen sind.

Kiranda hob auch die komplexen Rollen der verschiedenen Akteure hervor, die im Konflikt beteiligt sind, insbesondere die der Nachbarstaaten und internationalen Agenturen. Er riet den vielen Südsudanesen, die anwesend waren, zu verstehen, dass jeder einzelne Akteur, selbst wenn sie sich unter dem Deckmantel von humanitären Zwecken einmischen, immer noch ihre eigenen Interessen im Konflikt verfolgen. Kiranda argumentierte auch, dass Ethnizität nicht die Grundursache des Konflikts sei, sondern eher als Mittel genutzt wird, um verschiedene ehtnische Gruppen gegeneinander aufzuspielen. Laut Kiranda sei der Hauptgrund der Wettbewerb um Ressourcen (insbesondere Öl) zwischen den Kriegsherren, die sich als Politiker tarnen. Abschließend fragte Yusuf Kiranda die Teilnehmer, ob immer noch genug Wille vorhanden sei, den Konflikt durch den Nationalen Dialog zu beenden oder ob Frieden anders erreicht werden solle.

KAS Programmbeauftragter Donnas Ojok agierte als Moderator und eröffnete die Podiumsdiskussion. Die Podiumsgäste waren Clement Maring, eine unabhängige südsudanesische Forscherin, ebenso wie Tito Anthony, Grace Andrua und Daniel Joul, die alle aktive Mitglieder der südsudanesischen Bürgergesellschaft sind. Als sie nach ihrer erster Reaktion gefragt wurden, als sie vom Nationalen Dialog gehört haben, stimmten sie alle zu, dass sie zuerst dachten, die Inititative sei gut, aber ihnen bald die Defizite des Dialogs klar wurden und zwar die mangelnde Planung, Inklusivität und Objektivität. Daniel Joul merkte an, dass die Mängel des Dialogs von den Motiven der Regierung stammen, ihn schnell einzuführen, da sich Präsident Salva Kiir mehr darauf konzentrierte, Mächte zu vereinen, als den Konflikt zu beenden. Die Podiumsgäste sprachen auch von einer möglichen Lösung des heiklen Problems, Gerechtigkeit in einer demokratischen und rechtlichen Weise sicher zu stellen, sobald der Konflikt zuende ist, ebenso wie die Lösung des Problems der unterschiedlichen Stammessysteme.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion wurde eine lebhafte Plenumsdiskussion geführt. Die Mitglieder drückten ihre Beschwerden aus, die sich auf die exklusive Art des Nationalen Dialogs bezogen, außerdem auf den Bedarf an politischer Bildung und ideologischen Rahmenbedingungen und am wichtigsten, der Beteiligung von Frauen, Jugendlichen und ethnischen Minderheiten im Friedensprozess. Wenn sie gefragt wurden, wie der Nationale Dialog offener werden solle, argumentierte Clement Maring, dass Salva Kiir und seine Regierung ein neutraleres Umfeld für den Dialog sicherstellen müssen oder komplett zurücktreten und den Friedensprozess Technokraten und Südsudanesen überlassen sollen.

Zusammengefasst zeigte der öffentliche Dialog viele Missstände, die Südsudanesen der trostlosen Situation des Staates und des Nationalen Dialogs zugrunde legen. Sowohl Redner als auch Teilnehmer stimmten einstimmig zu, dass der Nationale Dialog inklusiver, transparenter und neutraler wird, um etwas zum Friedensprozess beizutragen. Während die Stimmung des öffentliche Dialogs düster erschien, verblieben viele Teilnehmer hoffnungsvoll, dass ein Nationaler Dialog, falls er verbessert wird, den Südsudan im Kampf um Frieden einen Schritt vorwärts bringen könne.

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Podiumsgäste
Teilnehmer
Plenardiskussion
Podiumsdiskussion
Moderator Donnas Ojok

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