Veranstaltungsberichte
Das erste Thema, das auch den Rahmen des Workshops festsetzte, beinhaltete die höchst komplizierten und teilweise unklaren Netzwerkstrukturen der Jugend auf lokaler Ebene. Vor allem die Diskrepanz zwischen rechtlichen Strukturen und die praktische Ausführung bezüglich der Wahl von Jugendvertretern und die Koordination zwischen den „Youth Councillors“ der Distrikte und den Mitgliedern des „National Youth Council“ wurden als wichtigste Herausforderungen benannt. Der Workshop wurde offiziell von dem stellvertretenden Vorsitzenden des „District Council“ in Mbale, Herrn Robert Wandwasi, eröffnet.
Die weitere Diskussion, geleitet von Prof. Yasin Olum von der Makerere Universität, behandelte Strategien, die zur Realisierung einer effektiven Jugendpartizipation führen trotz struktureller Herausforderungen. Die Teilnehmer sahen den Bedarf, relevante Gesetze, die duale Strukturen implementieren ohne Koordination in den Bereichen Effektivität der Arbeit, Verbreitung von Aufklärung der Bevölkerung über die dualen Strukturen, und mehr Raum für Jugendvertreter um Schlüsselstrategien zu entwerfen, welche die genannten Herausforderungen bewältigen, zu überdenken und zu ändern. Außerdem wurden sie dazu aufgefordert, über ihre eigene Rolle und Handlungsfähigkeit im System, so wie ihren Auftrag, die genannten Herausforderungen zu bewältigen und Mechanismen zu entwickeln, die eine effektive Jugendpartizipation ermöglichen, nachzudenken. Obwohl die gesetzlichen Änderungen ein Langzeitprozess sind, solle dies nicht dazu führen, dass die Stimme der Jugend verstummt bis Änderungen realisiert wurden.
In einer weiteren Sitzung wurde die Beteiligung von Frauen mit einem Fokus auf die Rolle von Vorurteilung gegenüber Frauen in Führungspositionen, welche als nicht mehr den traditionellen, sozialen und kulturellen Strukturen des Familien- und Gemeinschaftslebens entsprechend erachtet werden, diskutiert. Des Weiteren wurde die Beeinflussung des Stimmverhaltens von Frauen durch den Ehemann von der Referentin, Mercy Florence Namugere, eine Expertin im Bereich der Gender-Forschung von der „Uganda Christian University“ und der „Islamic University“, als große Herausforderung betont.
An Tag zwei referierte Herr Bernard Okello vom NYC über die Dynamiken des Generationenunterschiedes, die Jugendpartizipation erschweren, gefolgt von einer Präsentation von Herrn Prof. Olum über Ethik im Bezug auf die Führung der Jugend und Konfliktminderung auf lokaler Ebene. Die Teilnehmer sollten dann in Arbeitsgruppen die Ursachen und die Bewältigung der zwei relevanten Bereiche erarbeiten. Ein lebhaft diskutiertes Thema war die Verwendung von Zuschüssen und Beihilfen der „Youth Councillors“, um ihre Aufgaben zu erfüllen versus um sie für persönliche Zwecke zu nutzen. Daraus resultierte, dass die hohen Anforderung der Wählerschaft und die geringen Zuwendungen für „Youth Councillors“ Schlüsselherausforderungen sind, welche auf höherer Ebene diskutiert werden müssen. Ein weiteres Thema war die Fehleinschätzung, dass unterschiedliche Parteipositionen eine Gefahr für den, und nicht ein nützlicher Beitrag zum politischen Prozess darstellen und dementsprechend eine Sensibilisierung der Bevölkerung und der politischen Führungskräfte nötig ist.
Der Workshop lieferte alles in allem einen wertvollen Beitrag, um Herausforderungen und Strategien herauszuarbeiten, die dazu führen, dass Jugendvertreter ihre Aufgaben effektiv erfüllen. Es wird den NYC für die Zukunft als auch die KAS in ihren Programmen inspirieren und den Teilnehmern die Fähigkeit geben die Jugend für die genannten Herausforderungen zu mobilisieren und sie zu einem Lern- und Verbesserungsprozess zu motivieren.
Übersetzung von Nele Krüger, KAS Praktikantin