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KLIMAFINANZIERUNG UND WIE SICH DER PRIVATE SEKTOR IN UGANDA DIESE ZU NUTZEN MACHEN KANN

Klimawandel ist ein weltweites Problem, dessen Herausforderungen man auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene begegnet. Daher sind Ambitionierte Klimaaktionen erforderlich, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Ugandas Nationally Determined Contributions (NDC) benötigt umfangreiche Finanzierung von einer Vielzahl von Quellen (öffentlich, privat und extern). Dies schließt eine erweiterte Rolle der Regierung und dem privaten Sektor ein, um Investitionen für grüneren Wachstum und erneuerbare Energien in Erwägung zu ziehen.

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Studien belegen, dass der Klimafinanzierung in Uganda bisher nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde, was die Umsetzung von Klimaverpflichtungen noch schwieriger macht.

KAS hat, zusammen mit ihrem Partner ACTADE, eine Studie in Auftrag gegeben, die erläutern will, was Klimafinanzierung ist und wie der private Sektor, insbesondere kleine bis mittelgroße Unternehmen, in die Finanzierung einsteigen kann, um Klimaaktionen auf lokaler und nationaler Ebene umzusetzen. Am 31. August 2017 hielten KAS und ACTADE eine Diskussionsrunde ab, die erklärte, wie man den privaten Sektor am besten in den ugandischen Klimafinanzierungsplan integrieren kann. Das Hintergrundwissen der Diskussionsrunde kam vom Entwurf einer Studie zur Klimafinanzierung. Während der Runde wurden die vorläufigen Ergebnisse der Studie vorgestellt und Teilnehmer versuchten, diese mit weiteren Erkentnissen zu bereichern, wie der private Sektor in die Klimafinanzierung integriert werden kann.

Susan Nanduddu, Geschäftsführerin von ACTADE, eröffnete die Runde und merkte an, dass während Bürgergesellschaften mehr als bereit sind, über den Klimawandel zu diskutieren, ist der Bedarf groß, dass sich auch Interessengruppen, inbesondere im privaten Sektors, stärker beteiligen. Nanduddu fuhr mit einem allgemeinen Überblick über die nationale und globale Situation bezüglich des Klimawandels fort und sprach über die verschiedenen internationalen Gelder und Projekte, die sich mit Klimawandel beschäftigen. Ihre Präsentation zeigte klar, dass der ugandische Privatsektor nur beschränkt in der Finanzierung der Klimaaktionen beteiligt ist.

Mit dem Ziel, einen Einblick und Erklärungen zu geben, warum der private Sektor am Rande des Kampfes gegen den Klimawandel steht, präsentierte Aaron Werikhe, Experte für die in Auftrag gegebene Studie, die vorläufigen Ergebnisse über Klimafinanzierung in Uganda. Werikhe warnte, da Uganda zu den gefährdetsten Ländern durch den Klimawandel zähle, hätten wir keine andere Wahl als das Problem anzugehen. Der Forscher fuhr fort, indem er die aktuellen prozesstechnischen Defizite der Klimafinanzierung vorstellte, dazu gehören die schwache Rückmeldung für internationale Abkommen, die sich überwiegend auf die Politik, Planung und legale Ebenen konzentrieren und die noch ausstehende Umsetzung in die Praxis. Außerdem habe die Regierung, laut Werikhe, nur wenig dazu beigetragen, den privaten Sektor zu integrieren. Der Fokus muss daher mehr auf der Anpassung und Abschwächung der Klimawandel-Strategien liegen. Aaron Werikhe führte die mangelnde Beteiligung des privaten Sektors auf das unzureichende Wissen über Klimafinanzierung und einer schwachen Wahrnehmung der geplanten Auswirkungen des Klimawandels zurück. Zusätzlich argumentierte Werikhe, dass die aktuelle Politik und das behördliche Umfeld, das die Klimafinanzierung umgibt, immer noch unvorteilhaft für den privaten Sektor seien.

Die Präsentation des Forschers zeigte ebenso verschiedene Wege auf, wie der private Sektor sich in die Klimafinanzierung integrieren könne, indem sie bereits existierende Möglichkeiten auf dem Markt erkunden und innovative Technologien übernehmen. Werikhe empfahl Mitgliedern des privaten Sektors, eine Nische im Geschäft zu finden, die ihnen sogar erlauben könne, vom Klimawandel zu profitieren und leichte Beute zu erkennen, die den Wandel ankurble. Am Ende seiner Präsentation betonte Aaron Werikhe erneut, dass Uganda als Land, angesichts seiner hohen Abhängigkeit von der Umwelt, handeln müsse und verkündete, dass am Ende niemand gegen den Klimawandel immun sei.

In der folgenden Diskussionsrunde merkten die Teilnehmer an, dass mehr Wissensübertragung und Kapazitätsentwicklung unter den relevanten Interessengruppen benötigt wird und nicht nur im privaten Sektor. Andere Probleme, die bisher in der Studie noch nicht angesprochen wurden, wie Eigentumsrechte, die passive Haltung der Regierung gegenüber der Mobilisierung von Geldern und der Übertritt der Politik in die Praxis, Probleme mit der Transparenz und Haftung, internationale Gelder betreffend, die unfaire regionale Verteilung von Klimageldern und die mangelnde Kommunikation zwischen den verschiedenen Interessengruppen. Bei der Frage, wie man sich diesen Problemen stellen kann, sprachen sich die Teilnehmer für eine intensivere Überwachung und eine klarere Verteilung der Gelder, engere Zusammenarbeit zwischen der Regierung und dem privaten Sektor sowie mehr geschlechtsspezifisches Feingefühl und mehr Einbindung der Jugendlichen in Klimawandel-Projekte aus.

Die Runde zeigte die Komplexität der Klimafinanzierungs-Diskussion auf, da die Teilnehmer bei bestimmten Themen nicht einer Meinung waren, wie beispielsweise bei dem Bedürfnis nach einem größerem Kapazitätsaufbau. Allerdings stimmten alle Teilnehmer zu, dass dieses Thema dränge und die internationale Gemeinschaft, nationalen und lokalen Regierungen, privaten Sektoren und normalen Bürger mehr Gelder und Aufwand aufbringen müssen, um den Klimawandel zu bekämpfen.

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