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MEDIENBERICHTERSTATTUNG ÜBER SEXUELLE GEWALT UND AUSBEUTUNG AN UGANDISCHEN SCHULEN

von Donnas Ojok

#WOMENINMEDIAUG

Ugandische Medien wurden mit vielen Geschichten über sexuelle Ausbeutung im Zuhause, in der Schule oder auf der Arbeit überflutet. Ungeachtet seiner Gestalt und Form, sind sexuelle Gewalt, sexueller Missbrauch und sexuelle Ausbeutung nicht nur entmenschlichend, sondern auch Straftaten. Außerdem ist es noch schlimmer, wenn diese Straftaten gegen Schulkinder und Minderjährige begangen werden. Als Teil unseres #WomeninMediaUg Treffens, fand im August eine Diskussionsrunde mit ausgewählten Mitgliedern aus der akademischen Welt, den Medien und der Gesellschaft statt.

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Während die Berichterstattung über sexuelle Gewalt allgemein häufig vorkommt, wird kaum über sexuelle Gewalt im privaten Umfeld sowie in geschlossenen Institutionen berichtet . Über Jahre hinweg wurde zwar über sexuelle Gewalt und Ausbeutung an ugandischen Schulen berichtet, aber die Tiefe der Geschichten und die daraus entstehenden Fragen an Institutionen bleiben immer noch eine Herausforderung. Auf verschiedenen Medienplattformen haben Journalisten von Fällen berichtet, wie sich Schulleiter, Lehrer und Schulbesitzer mit jungen Mädchen einlassen.

Eine Grundlagenpräsentation von Dr. Doris Kakuru, eine von Ugandas führenden Sozialforschern in diesem Bereich, gab den Teilnehmern Hintergrundinformationen über sexuelle Gewalt in ugandischen Schulen. Kakuru klärte zuerst über das weit verbreitete Gerücht auf, dass Schulen sichere Orte für Schulkinder seien, sie aber tatsächlich zu den Hauptorten zählen, an denen sexuelle Gewalt vorkommt. Eine Studie von UBOS und MoES aus dem Jahre 2012 zeigte beispielsweise, dass bis zu 78% der Grundschulkinder und 82% der Schüler der weiterführenden Schulen sexuelle Gewalt erlebten. Eine der Gründe für diese hohe Rate von sexueller Gewalt ist die ungleiche Machtbeziehung zwischen Schülern und Lehrern. Sogar bis zu 67% der sexuellen Ausbeutung in Uganda im Jahr 2012 wurde von Lehrern verübt.

Frauenrechtlerin Lindsey Kukunda fügte zu dieser Diskussion hinzu, dass das Problem der ungleichen Machtbeziehungen kontrolliert werden müsse, sonst werde der Kampf gegen sexuellen Missbrauch nie erfolgreich sein. Sie nannte als Beispiel, dass drei ihrer Freundinnen gleich nach der High School Lehrer geheiratet hätten und dass sie sich nicht wundere, wie diese Beziehung wohl begonnen hat.

Auf die aktuellsten Berichterstattungen in den Medien bezogen, die den Tod von Lawrence Mukibi, dem Besitzer der St. Lawrence Schools, thematisieren, erzählte Baker Batte Lule eine abschreckende Geschichte über sexuelle Ausbeutung an ugandischen Schulen. Lawrence Mukibis Beerdigung brachte eine Geschichte ans Licht, die Batte Lule 2008 geschrieben hat. Während er für ein Erziehungsmagazin gearbeitet hat, beschuldigte Batte den Besitzer der Schulen, Schüler, im Austausch für ein Stipendium, anzumachen. Die Geschichte wurde als unwahr abgetan und für ihre schlechte Glaubwürdigkeit kritisiert. Zehn Jahre später, mehr als 30 Kinder, deren Mütter einst Schüler der Schule waren, wurden auf Mukibis Beerdigung als seine Kinder vorgestellt. Das schreit nach der Frage: Wie kann sexuelle Gewalt in dieser Größenordnung unbemerkt bleiben?

Laut Batte ist die Antwort einfach: schlecht bezahlte Journalsiten haben nicht die Kapazität und Kraft, um Medien solche Geschichten und Fälle zu liefern. Er alarmiert: „Entweder sie werden von einflussreichen Tätern bezahlt bzw. bestochen oder sie haben einfach Angst, sich mit der einflussreichen und oftmals gut vernetzten Elite anzulegen. Wenn du eine kritische Geschichte über einen einflussreichen Schulbesitzer schreibst, ruft er dich an und fragt, wie viel zu verdienst.“

Ein anderer Grund für die sich hartnäckig verbreitende sexuelle Gewalt ist Ignoranz durch sowohl Kinder als auch Eltern. Laut Dr. Kakuru kann dies teilweise der mangelnden sexuellen Aufklärung an ugandischen Schulen zugeschrieben werden. „Tatsächlich schadet die letzte Kürzung der sexuellen Aufklärung an Schulen durch MoES dem Kampf gegen sexuelle Ausbeutung nur noch mehr“, fügte Rosebell Kagumire, ein Vetreter des Meetings, hinzu.

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Baker Batte Lule
Maria Alesi
Rosebell Kagumire
Lindsey Kukunda
Prudence Nyamishana

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