Veranstaltungsberichte
Zum Auftakt der Veranstaltung lieferte Prof. Paul Voakes, Direktor der Fakultät für Journalismus und Massenkommunikation an der University of Colorado, einen Überblick zur Entwicklung der Pressefreiheit aus internationaler Perspektive. Dabei betonte er, dass Uganda im Jahr 2011 einen der dramatischsten Einbrüche bei der Pressefreiheit zu verbüßen hatte. Im Ranking von Reporter ohne Grenzen fiel Uganda um ganze 43 Positionen auf Platz 139 im internationalen Vergleich.
Im Anschluss an die Präsentation widmeten sich verschiedene ugandische Experten und Medienschaffende der Ursachensuche. Als Hauptverantwortliche wurden die Regierung und der Sicherheitsapparat des Landes ausgemacht. Die Regierung habe in der jüngsten Vergangenheit zahlreiche Gesetze auf den Weg gebracht, die die Pressefreiheit signifikant einschränken. Zudem sei vor allem im Rahmen der sogenannten „Walk to Work“ Proteste im vergangenen Jahr massiv und zum Teil auf brutale Weise gegen Journalisten vorgegangen worden.
Daneben wurden aber auch interne Faktoren diskutiert. Aus ökonomischem Druck und aus Sorge um den Verlust von Werbekunden sei zum Beispiel ein besorgniserregender Trend zur Selbstzensur erkennbar. In der abschließenden offenen Diskussion wurde deutlich, dass es weiterhin einer Professionalisierung der Medien in Uganda bedarf. Gleichzeitig appellierten die Teilnehmer an die ugandische Regierung, sich dem Schutz der Pressefreiheit zu widmen, repressive Gesetze zurückzunehmen und Übergriffe auf Journalisten seitens der Sicherheitsorgane zu unterbinden.