Veranstaltungsberichte
Nach einer kurzen Willkommensrede von Bernard Mukhone, Programmbeaufragter der KAS, Donnas Ojok, Sozialunternehmer, präsentierte ein Gedicht über Jugendbeteiligung. Herr Ojok verglich das demokratische System Ugandas mit einem Fußballspiel und beschrieb die Jugend als Schiedsrichter im politischen Entscheidungsprozess, da die Hälfte des Wahlvolkes jünger als 30 Jahre alt ist. Mit dem Hervorheben der Macht der Jugend, forderte er das Publikum dazu auf ihr Potential vernünftig zu nutzen und aktiv zu werden.
Mit dieser inspirierenden Einführung erklärte Yusuf Kiranda, Direktor von UNIFOG und Moderator der Debatte, die Wichtigkeit der Jugenddebatte. Er warf die Frage auf warum Jugendpartizipation uneffektiv bleibt während viele Partizipationsstrukturen, welche in der Verfassung und anderen Gesetzen geregelt werden, existieren und jungen Leuten die Möglichkeit geben sich zu beteiligen. Um diese Frage zu beantworten, lud Herr Kiranda die Diskussionspartner_Innen, Jacob Eyeru, Ugandas Jugendbotschafter für die East African Community, Blaise Rugambwa, ehemaliger Sprecher der Studentenschaft an der Mbarara Universität, Martha Mulerwa, Studentin der Biomedizintechnik an der Makerere Universität, und Patience Atukwatse, Studentin der Planungs- und Gemeindeentwicklung an der Makerere Universität, dazu ein sich an der Diskussion zu beteiligen.
Die Diskutant_Innen benannte die Problem mit denen junge Leute konfrontiert seien, wenn sie sich am demokratischen System aktiv beteiligen wollen. Neben Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Armut, lebe die junge Generation nach wie vor in einer Kultur, die von der älteren Generation dominiert werde. Darüber hinaus hoben einige der Diskussionsgäste hervor, dass die meisten gesetzlichen Strukturen, welche Jugendpartizipation gewährleisten sollen, von der NRM manipuliert seien und es dies unabhängigen Kandidat_Innen erschwere machtvolle Positionen einzunehmen.
Auch dieses Mal erlaubte das Format der Debatte eine starke Interaktion zwischen den Diskutant_Innen und dem Publikum. Nach jeder Diskussionsrunde sammelte Michael Mugisha, technischer Berater bei UNIFOG und Ko-Moderator der Debatte, Kommentare und Fragen der Teilnehmer_Innen, die wiederum von den Diskutanten aufgegriffen wurden. Das Publikum diskutierte vor allem die Probleme Armut, Arbeitslosigkeit und daraus folgend Bestechung und Korruption. Einige Teilnehmer_Innen beschrieben einen Teufelskreis, der mit der hohen Jugendarbeitslosigkeit beginne und die Jugend in die Armut stürze, was den Boden für Bestechung und Korruption bereite und in schlechter politischer Führung resultiere, die keine Antwort auf das Arbeitslosenproblem geben könne.
Die Diskutant_Innen wurden dazu aufgefordert, Lösungsansätze zu entwickeln, welche die momentanen Probleme der Jugend lösen. Frau Atukwatse war der Überzeugung, dass nur die Regierung den oben beschriebenen Teufelskreis durchbrechen könne in dem sie neue Arbeitsplätze schaffe. Frau Mulerwa argumentierte, dass mehr politische Bildung nötig sei und beschuldigte die Zivilgesellschaft dafür nur während der Wahlen tätig zu sein. Sie sprach die Repräsentanten der KAS direkt an und fragte, ob KAS plane, die Jugenddebatten auch nach den Wahlen fortzuführen. Mathias Kamp, Leiter des KAS-Auslandsbüros in Uganda, nutzte die Gelegenheit die Arbeit der KAS in Uganda genauer zu erklären. Er stimmte Frau Mulerwa zu und betonte die enge Partnerschaft zwischen UNIFOG und KAS, welche zum Erfolg der Jugenddebatten führte. Darüber hinaus hob er den historischen Hintergrund der KAS in Uganda hervor und erklärte, dass KAS bereits seit Jahrzehnten in Uganda aktiv sei und nicht nur während der Wahlen mit der Zivilgesellschaft zusammenarbeite sondern während der gesamten Legislaturperiode.
Anschließend hatte das Publikum die Möglichkeit, Lösungsvorschläge zu machen und mögliche Auswege aus der momentanen Situation zu finden. Einige Teilnehmer_Innen erwähnten die Sozialen Medien als wirksame Plattform, um junge Leute landesweit zu mobilisieren. Eine andere Teilnehmerin rief das Publikum dazu auf die gegenseitige Schuldzuweisung in der Debatte um effektive Jugendpartizipation zu beenden und stattdessen aktiv zu werden. Sie argumentierte, dass die Verantwortung für eine funktionierende Jugendbeteiligung bei verschiedenen Akteuren liege, aber solange die Jugend keinen Weg finde ihren Teil der Verantwortung wahrzunehmen, sich di Gesellschaft nicht ändern werde. Dies stieß auf große Zustimmung im Publikum.
Am Ende hielt Herr Kamp eine kurze Abschlussrede und betonte den Erfolg der Veranstaltung. Er machte noch einmal deutlich, dass KAS daran interessiert sein, die enge Partnerschaft mit UNIFOG fortzuführen und die Ambitionen habe ihre Arbeit in der Peripherie auszuweiten, um mehr junge Leute landesweit erreichen zu können.
Autorin: Nele Krüger