Veranstaltungsberichte
Während einige konstitutionelle Strukturen bestehen, die Jugendrepräsentation im demokratischen Prozess sichern (z.B. Jungend-Parlamentarier_innen und das National Youth Council) existieren, sind junge Menschen in Uganda nach wie vor nicht in der Lage den politischen Entscheidungsprozess wirksam zu beeinflussen.
Nach den Willkommensreden von Bruce Balaba Kabaasa, stellvertretender Direktor von UNIFOG, und Nele Krüger, Praktikantin bei KAS, führte Yusuf Kiranda, Direktor von UNIFOG und Moderator der Debatte, in das Thema ein. Er hieß die Diskussionspartner Florence Acuma, Koordinatorin von Apac District Youth Network (ADYN), Donnas Ojok, Sozialunternehmer und Ehrenamtlicher bei UNIFOG, Richard Ruganya, Jurastudent und Präsident der Studentenvertretung an der Gulu Universität und Rehema Namirembe, Koordinatorin des TDA Candidates' Selection Committee, herzlich willkommen.
Zu Beginn trug Herr Ojok ein sehr inspirierendes Gedicht über Jugendpartizipation vor. Dabei verglich er einen Schiedsrichter eines Fußballspiels mit der Jugend und brachte damit die Macht der jungen Generation zum Ausdruck.
Die Diskussionsrunde befasste sich zunächst damit warum die Beteiligung der Jugend ineffektiv bleibt. Die Diskutanten identifizierten die NRM, welche die Repräsentationsstrukturen für sich vereinnahmen und damit wirkliche Jugendrepräsentation verhindern würden, als Hauptgrund. Frau Acuma betonte, dass Jugendrepräsentanten nicht in den Entscheidungsprozess involviert und daher nicht in der Lage seien aktiv an Komitee-Sitzungen teilzunehmen, wo die Entscheidungen vorbereitet würden.
Herr Mugisha, Mitglied bei UNIFOG und Ko-Moderator der Debatte, sammelte Kommentare und Fragen im Publikum, um eine lebhafte und interaktive Diskussion zu erzeugen. Die Teilnehmer_innen waren sich einig, dass Armut der Hauptgrund für ineffektive politische Partizipation sei. Sie argumentierten, dass Armut junge Menschen dazu zwinge sich bestechen zu lassen und sie daher nicht in der Lage seien ihre Interessen zum Ausdruck zu bringen und ihre favorisierten Policies umzusetzen. Frau Namirembe widersprach der Argumentation und betonte, dass Armut nicht der Grund für Bestechungen sein könne. Sie beschuldigte die jungen Leute dafür, dass sie ihre Stimmen verkaufen und die Politiker für ihre Taten nicht zur Rechenschaft ziehen würden.
Frau Acuma erzählte von ihrer Arbeit in Apac und präsentierte ein Best-Practice-Model. In Apac existieren Jugendstrukturen von der lokalen Ebene bis zur Distrikt-Ebene. Sie erklärte, dass diese Strukturen den regelmäßigen Input der lokalen Jugendgruppen auf Distrikt-Ebene gewährleisten und eine stärkere Verbindung zwischen den Jugendgruppen fördern würden.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Diskussionsgästen dafür, dass sie ihre Erfahrungen mit dem Publikum geteilt und zu einer lebhaften Diskussion beigetragen haben. Des Weiteren haben wir uns sehr über die hohe Zahl an Teilnehmern gefreut.
Autorin: Nele Krüger