Nach Hunger und Armut bleiben Kriege und Konflikte die zweitgrößte Herausforderung Afrikas, die es heute zu bewältigen gilt. Jene politische, religiöse, ethnische und innenpolitische Konflikte wirken sich negativ auf den afrikanischen Kontinent aus. Bereits in den letzten Jahrzehnten erfolgten zahlreiche Interventionen und Maßnahmen zur Lösung dieser Konflikte. Ein Schlüsselinstrument für ein besseres Zusammenleben stellt die friedliche Konfliktlösung dar. Die Sensibilisierung der Menschen für verschiedene Konfliktursachen ist ein wichtiger Aspekt der Realisierung dieser Methode. Der eintägige Capacity-Building-Workshop in Kampala, der von der KAS und NoSSCOU durchgeführt wurde, schulte die Teilnehmer in den Bereichen Konfliktmanagement und Lösungskompetenz.
Herr Isaiah Eitu, Geschäftsführer des African Centre for Conflict Resolution und Hauptmoderator der Vormittagssitzung, gab eine kurze Einführung in die grundlegenden Konzepte der Konfliktbewältigung und Konfliktlösung. Er definierte einen Konflikt als eine Handlung, die sich aus der Verfolgung gegensätzlicher Interessen zwischen zwei oder mehr Parteien ergibt. Ein Konflikt entwickele sich nicht in einem kurzen Moment, sondern über einen längeren Zeitraum, in dem mehrere Phasen durchlaufen werden. Er erklärte, dass Konflikte bereits mit einem einfachen Unbehagen beginnen - "Die Dinge fühlen sich einfach nicht richtig an, aber du weißt nicht warum?" – weiter zu Missverständnissen und Spannungen führen und schließlich in der Krise enden.
Im Folgenden betonte Herr Eitu die Bedeutung des Konfliktmanagements zur Entschärfung eines Konflikts. Er definiert Konfliktmanagement als eine Verhaltensform, die eine Person als Reaktion auf Konflikte mit anderen praktiziert. Konfliktsituationen vermeiden, zusammenarbeiten, entgegenkommen oder Kompromisse eingehen seien grundlegende Konfliktmanagementstile. Für welchen man sich entscheidet, hängt von der Situation und dem Konflikt selbst ab. "Es gibt nicht nur den einen "besten Weg", um mit Konflikten umzugehen - jeder Konflikt ist anders und erfordert eine andere Antwort". Das Training endete mit einem Update über die Konfliktlösungsbemühungen im Hinblick auf das Friedensabkommen 2018 im Südsudan.
Verfasst von Eva Wandinger