Durch das Youth4Policy Fellowship werden junge Fachkräfte dabei unterstützt, maßgeschneiderte und umsetzungsfähige Richtlinien zu entwickeln, welche sich speziell den Herausforderungen Ugandas widmen. Das Programm, welches mit unseren Partnern „Public Policy Institute“ und „Centre for Development Alternatives“ durchgeführt wird, hat ferner zum Ziel, unseren Stipendiaten eine Platform zu bieten, ihre Forschungsergebnisse vor Institutionen anzubringen, die in Gesetzgebungsprozessen involviert sind.
Auf Einladung von Ministerin Mbayo, bot sich unseren Graduierten am 11. April 2019 eine besondere Möglichkeit, das Programm vorzstellen. Emmanuel Kitamirike, Geschäftsführer des PPI, erörterte die Grundzüge des Youth4Policy Fellowships und betonte dabei vor allem die Notwendigkeit gesetzgebungsbezogener Forschung von Seiten der jungen Generation. Indem er die prekäre Situation junger Leute in Uganda aufzeigte, argumentierte er, dass forschungsbasierte Vorschläge junger Fachkräfte zunehmend Berücksichtigung in Gesetzgebungsprozessen erhalten sollten. Während dies einerseits zu besserer gegenseitiger Verständigung zwischen Regierung und Jugend beitragen würde, könnte dies außerdem hilfreich sein, um die Kapazitäten lokaler Forschung zu stärken.
Drei unserer ehemaligen Stipendiaten präsentierten daraufhin ihre Forschungsfelder und –ergebnisse.
Annet Mbabazi widmete sich der Erforschung von Korruption im öffentlichen Sektor in Uganda. Sie argumentierte, dass fehlende Umsetzung von Sanktionen und Empfehlungen in der Korruptionsbekämpfung maßgeblich die vorhandenen Anstrengungen untergräbt. Daher müssten, so Mbabazi, Ungereimtheiten in der Gesetzgebung sowie Nacherfassungsmaßnahmen implementiert werden.
Dorcas Okello untersuchte die Effektivität von Programmen zur Reduktion hoher Jugendarbeitslosigkeit, wie etwa das „Youth Livelihood Programme“ (YLP). Sie wies hier besonders auf tieferliegende Gruppendynamiken hin, welche die Resultate des Programmes, insbesondere im Rahmen der Förderung von Kooperationsprojekten, beeinflussen. Infolgedessen sprach sie sich für eine Umgestaltung der Programme aus und zeigte verfügbare Mechanismen auf, die potentielle Teilnehmer für solche Gruppendynamiken sensibilisieren. Hierdurch könne die Effektivität des YLPs erhöht werden.
Benjamin Rukwenje forschte im Bereich des ugandischen Bildungssystems, um Zusammenhänge zwischen schulischer Ausbildung und Arbeitslosigkeit aufzudecken. Seine Ergebnisse zeigen Disprepanzen zwischen von den Arbeitgebern gesuchten Softskills und den tatsächlich vorhandenen Skills unter Schulabgängern. Diese Diskrepanz liesse sich auf das ugandische Bildungssystem zurückführen. In seinem Lösungsansatz schlägt Rukwenje alternative Testungsverfahren im Schulsystem vor, welche es den SchülerInnen beispielweie erlauben kritische Denkfähigkeit, Problemlösefähigkeit und kommunikative Fertigkeiten zu erwerben.
Die Vorträge stießen auf Begeisterung bei der Ministerin, welche die Gruppe dazu ermutigte, die Ergebnisse mit weiteren Ministerien zu teilen.