Veranstaltungsberichte
Der Agrarsektor als Motor für wirtschaftliche Entwicklung und z ur Schaffung von Arbeitsplätzen: Das war das Thema, zu dem sich Vertreter der KAS und des YLTTPA mit dem Vizepräsidenten von Uganda, Edward Ssekandi, zusammensetzten. Außerdem waren der Minister für Kooperationen, der Direktor des Youth Livelihood Programs, der Beauftragte für Jugendliche im Ministerium für Gender und andere hochrangige Beamte anwesend. Die Mitglieder des Think Tanks konnten ihr Thesenpapier, das auch einige Empfehlungen für ein weiteres Vorgehen an Regierungsbeamte enthielt, den Experten vorstellen und in direkten Austausch treten.
Obwohl der große Teil der arbeitenden Bevölkerung Ugandas im Agrarsektor beschäftigt sind, so wird in diesem Bereich doch sehr ineffizient gearbeitet, was vor allem daran liegt, dass die meisten Bauern nur für ihren Eigengebrauch produzieren und dass die Arbeit in der Landwirtschaft für alle nur der letzte Ausweg ist, während sie in Wirklichkeit andere Arbeit anstreben. Das Ergebnis: Arbeiterinnen und Arbeiter im Agrarsektor fehlt es an einer Vision, an einem Bewusstsein für die Möglichkeiten, die sich ihnen im Agrarsektor auftun, z.B. im Bereich Unternehmertun innerhalb des Sektors. So wird das Potential nicht oder nur unzureichend genutzt.
Bei dem Gespräch wurde vor allem die Teilhabe Jugendlicher im Agrarsektor diskutiert sowie Möglichkeiten aufgezeigt, wie eine entsprechende Agrarpolitik kohärend sein kann und Wohlstand schaffen kann, und somit Arbeitsplätze schafft.
Anna Hoffmann begrüßte die Anwesenden im Namen der KAS und stellte sowohl die KAS als auch den YLTTPA vor. Anschließend hielt Think-Tank Mitglied Eshban eine interessante Präsentation über die aktuelle Situation und die Politikempfehlungen, die der YLTTA erarbeitet hat. Er analysierte die existierenden Gesetze und Richtlinien und erklärte, dass die politischen Strategien im Landwirtschaftsbereich entweder durch unzureichende finanzielle Mittel geprägt sind, oder aber einer mangelnden Kooperation zwischen den verschiedenen Interessengruppen. Deshalb sei die Lösung, die verschiedenen Strategien zu harmonisieren und zu implementieren.
Der Think Tank empfahl schließlich fünf Strategien:
1.Das Agrarministerium stärken, um so die Entwicklung und die Umsetzung der Strategien zu optimieren
2.Eine klare Strategie für Subventionen und Finanzierung einzuführen
3.Den Zugang zu Bildung und Wissen im Bereich Landwirtschaft verbessern
4.Kooperationen und Netzwerke stärken
5.Die Anpassung von Technologien unterstützen
Nach der Vorstellung zeigten sich der Vizepräsident und die anwesenden Beamten beeindruckt von den erarbeiteten, innovativen Vorschlägen. Insgesamt waren sie sich einig, dass die Empfehlungen den Inhalten der Agenda 2063 und anderer existierender Pläne der Regierung entsprechen.
Der Vizepräsident Edward Ssekandi betonte, dass vor allem in der Denkweise der jungen Generation ein Wandel stattfinden muss. Dies sei in dem Thesenpapier nicht genug unterstrichen worden. Nur wenige Jugendliche zeigen ein Interesse daran, sich im Agrarsektor zu engagieren.
Insgesamt war das Interesse der anwesenden Beamten sehr hoch und die Diskussionen, die dem Treffen folgten, scheinen für die KAS und den Think Tank auf eine erfolgreiche weitere Zusammenarbeit hinzuweisen.