Veranstaltungsberichte
Vom 1. bis 4. September 2016 fand in der georgischen Stadt Batumi das dritte Treffen des jährlichen Forums von Experten und Analysten "Sicherheit der Schwarzmeerregion" statt. Neben des KAS-Auslandsbüros traten als Veranstalter des Forums die NGOs "Zentrum für politische Analyse und Prognosen "KRIM" und das Institut für strategische Schwarzmeerstudien auf.
Seit drei Jahren kommen Experten aus den Ländern der Schwarzmeerregion zusammen, um die Fragen der Geopolitik, Sicherheit, Einhaltung der Menschenrechte in den Zonen eingefrorener Konflikte sowie die Wirkung von Energieaspekten auf die Entwicklung der Wirtschaft und Zusammenarbeit in der Region zu behandeln. Am Forum nahmen Experten aus der Ukraine, Moldau, Aserbaidschan, Ungarn, der Türkei und der Russischen Föderation teil.
Eine besondere Bedeutung verlieh dem Forum die Teilnahme der Staatsministerin Georgiens für Versöhnung und bürgerliche Gleichheit, Ketevan Tsikhelashvili. Frau Ministerin berichtete über die Arbeit Georgiens mit den besetzten Territorien und beteiligte sich aktiv an den Diskussionen. Ein weiterer georgischer Vertreter, der ehemalige Verteidigungsminister David Sicharulidse, analysierte eingehend den Konflikt im Nordkaukasus. Die russischen und ukrainischen Experten erörterten den Stand des Konflikts auf der Krim und im Donbass sowie Perspektiven seiner Regelung. Über die Wirkung des Konflikts mit der Ukraine auf die Innen-und Außenpolitik Russlands berichtete der erste Vizepräsident des Zentrums für Modellierung der strategischen Entwicklung, Grigori Trofimtschuk.
Viel Zeit widmeten die Experten der Besprechung der Einhaltung von Menschenrechten in den Zonen von eigefrorenen und andauernden Konflikten. Die Vorträge der Experten wurden mit schockierenden statistischen Angaben, mit Fakten über verschollene Menschen, Folterungen, Einschüchterungen und gesetzwidriges Festhalten von Menschen anschaulich gemacht.
Besondere Aufmerksamkeit löste der Vortrag von Mychajlo Hontschr, Energieexperte und Präsident des ukrainischen Zentrums für Globalistik "Strategie XXI" zum Thema "Energieressourcen der Schwarzmeerregion: eine Grundlage für Konfrontation oder Zusammenarbeit?" aus.
Trotz vieler Gegensätze und Widersprüche waren sich die Experten einig, dass solche Treffen von Nöten sind, um die Situation in der Region analysieren und Perspektiven deren Entwicklung erörtern zu können.