Veranstaltungsberichte
Im Rahmen des Programms "Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland" zielt dieses Seminar auf den Austausch und die Vernetzung von zivilgesellschaftlichem Engagement in Armenien und in der Ukraine ab. Neben einem reichen Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern und ihren Projekten, bot das vielfältige Programm auch eine strukturierte Anleitung für das Projektmanagement und den Umgang mit Sozialen Medien sowie eine interaktive Diskussionsplattform über die Herausforderungen im gesellschaftspolitischen Bereich.
Zu Beginn des Seminars wurden die regionalen und politischen Umstände des Veranstaltungsortes Kherson dargestellt und diskutiert. Kherson ist eine mittelgroße Stadt (ca. 300 000 Einwohner), Hauptstadt des Oblasts Kherson und liegt am Mündungsdelta des Dnjeprs, ca. 100 km nördlich von der Halbinsel Krim. Dadurch beschäftigen sich die lokalen Nichtregierungsorganisationen vor allem mit dem Konflikt um die Krim und in der Ostukraine, regionalen Minderheiten wie den Krimtartaren und sozioökonomischen Problemen der Region.
Auch die Berichte der vier armenischen Teilnehmer zu ihren Tätigkeitsgebieten stießen auf reges Interesse.
In Workshops während dem Seminar lernten Teilnehmer das Handwerkszeug um Ihre bürgerlichen Initiativen erfolgreich in den Gemeinden einzubringen, sich am politischen Prozess zu beteiligen und sie setzten sich mit Methoden für eine professionelle Öffentlichkeits- und Projektarbeit auseinander. Die Themen waren unter anderem Pressearbeit und soziale Medien, Struktur für zivilgesellschaftliche Projektarbeit, Leadership, die Vorstellung der NGO KrimSOS und die Kooperation zwischen NGOs und Hilfsorganisationen beim Schutz von Menschenrechten in den besetzten Gebieten.
In Gesprächen mit den Teilnehmern wurde deutlich, dass der Austausch zwischen den beiden Ländern, aber auch zwischen den verschiedenen Regionen der Ukraine noch zu wenig ausgeprägt ist und solche Formate wertvolle neue Erkenntnisse und Netzwerke bieten. Da viele der Teilnehmer junge Erwachsene waren, ist die Professionalisierung der NGO Arbeit wichtig, um den Menschen eine ökonomische Grundlage und Perspektive für eine Zukunft in ihren Ländern zu bieten. Die Veranstaltung zog mit vier Teilnehmern aus Armenien und 24 Ukrainern aus acht verschiedenen Regionen (darunter Donetsk, Dnipropetrowsk, Iwano-Frankiwsk, Kherson, Kiew, Lwiw, Ternopil, Tscherniwzi und Winnizija) viele mit ein und fördert so die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben.