Die Covid-19-Pandemie machte die Durchführung von Massenveranstaltungen unmöglich und veranlasste uns zur Umstellung unserer traditionellen Events auf ein digitales Format. Das Euro Camp war keine Ausnahme.
Nach einer mehrmonatigen Vorbereitung wurde im Juli 2020 die Internationale Sommer-Onlineschule „Meine europäische Stadt“ durchgeführt, an der über 90 SchülerInnen im Alter 12-17 Jahre aus 13 Oblasten der Ukraine, aus Moldova und Deutschland teilnahmen. Thematisiert wurden in der Sommerschule verschiedene Aspekte der nachhaltigen Stadtentwicklung, europäische Werte und die Politik der Östlichen Partnerschaft. Der Online-Unterricht dauerte 3-4 Stunden täglich, die Jugendlichen machten sich mit dem Thema Urbanismus und mit Einzelaspekten der Stadtkultur vertraut sowie erfüllten individuelle und Gruppenaufgaben. Mehr über die Online-Sommerschule „Meine europäische Stadt“ können Sie hier erfahren.
Das Ziel solcher Bildungsmaßnahmen ist es, die Jugend an intensive Teilnahme am Leben der Gemeinde heranzuziehen, ihre Orientierung an Reformen zu fördern, ihnen praktische Instrumente zur Umsetzung ihrer aktiven bürgerlichen Position durch Initiativen von unten zu vermitteln. Die Projektpartner sind überzeugt, dass solche Maßnahmen informeller Bildung zu demokratischen Änderungen und Verwurzelung europäischer Werte in der Ukraine sowie zum Aufbau regionaler und internationaler Netzwerke beitragen werden.
Die Online-Winterschule „Meine europäische Stadt. Praktikum“ (in Netzwerken auch als #МЄМ_онлайн)
setzte die im Sommer 2020 eingeleitete Schulung Anfang 2021 mit folgenden Eckdaten fort:
- 125 TeilnehmerInnen im Alter von 13 bis 17 Jahre, zusammengeschlossen in Schulmannschaften mit einer (einem) TrainerIn an der Spitze;
- 13 Mannschaften aus der ganzen Ukraine und 2 Mannschaften aus Georgien;
- Werte (Freedom, Inclusion, Responsibility, Solidarity, Tolerance);
- Leistungsfähiges Trainer-Team;
- Ausgearbeiteter Maßnahmenplan;
- Werkzeug für Feldforschungen;
- Internet, Motivation und Wissbegierde.
Die Winter-Onlineschule fand in den Winterferien vom 2. – 9. Januar 2021 statt, und zwar im Format einer intensiven informellen Kultur- und Bürgerbildung mit Komponenten der Projektarbeit. Jeder Morgen begann mit der Morgengymnastik, dann besuchten die Mannschaften Webinare und Workshops, die von ExpertInnen für Urbanistik, bürgerlichen AktivistInnen, VertreterInnen der kommunalen Selbstverwaltung, sozialer und Kulturinitiativen geführt wurden. Das Programm umfasste solche Komponenten wie Quiz, Teambuilding und Kommunikation mit MentorInnen. Thematisch gesehen bestand die Winterschule aus fünf Bildungsblöcken:
- Stadt gehört uns
- Mission: Revitalisierung
- Imaginäre Stadt. Erinnerung, Symbole und Stadtidentität
- Stadt für Jugend
- und Projektmanagement, dessen Einzelmodule jeden zweiten Tag sattfanden.
Alle Trainingsmaterialien sind auf dem YouTube-Kanal „Meine europäische Stadt“ abrufbar.
Die Bildungsmodule umfassen viele Vergleichsinformationen über die Länder der Östlichen Partnerschaft, daher können sich die SchülerInnen überzeugen, dass in Georgien und der Ukraine ähnliche Prozesse zur Annäherung an die Europäische Union stattfinden.
Erfolgreich ist auch das Team der TrainerInnen, die aus jungen EnthusiastInnen besteht, die meisten von ihnen sind Alumni von KNGU-Projekten. An eigenen Beispielen zeigen die TrainerInnen, dass das Umfeld geändert, dass erfolgreiche soziale und Bildungsprojekte umgesetzt werden können, damit motivieren sie die TeinehmerInnen für Selbstentwicklung und verantwortungsvolle Einstellung zur eigenen Zukunft.
8 Tage nach der intensiven Schulung stellten alle 15 Mannschaften ihre von selbst entwickelten Projekte, jedes kann das Leben ihrer Schulen, Gemeinden oder Städte positiv verändern.
Die wichtigsten Themen der Projekte waren Revitalisierung des öffentlichen Raums, nachhaltige Entwicklung, Umweltaufklärung, Digitalisierung und Aufrechterhaltung des Kulturerbes.
Die Videos über die Präsentation von Projekten der Mannschaften sind abrufbar. Über die Wirkung der Winterschule #MES_Online schreiben die TeilnehmerInnen folgendes:
- „… ich bin selbstsicherer geworden und verfüge über viele Informationen, die ich im weiteren Leben für neue Projekte anwenden kann“
- „ich sehe die Welt anders, ich verstehe, was und wie ich erreichen kann und welche Wege dafür zu gehen sind“
- „ich habe Kräfte gefunden, um aus der Komfortzone auszubrechen und die Welt zu verbessern“
- „nun glaube ich an eigene Möglichkeiten“
- „Ich weiß nun, dass ich meine Stadt ändern kann“
- „Ich habe erkannt, dass die Welt mit mir beginnt“
- „Dieses Projekt hat meine Teamarbeit verbessert. Es gab klasse Trainer. Ich habe viel Neues erfahren und werde neue Informationen in der Zukunft nutzen“
- „ich habe viel Neues erfahren und schaue mir die Welt aufs Neue an“
- „Danke für die Möglichkeit, die Grenzen zu erweitern und globale Probleme der Menschheit zu erkennen, aber auch Wege für deren Lösung“.
Wir wünschen den Mannschaften viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Projekte und würden uns über das nächste Treffen in einem halben Jahr freuen!