Veranstaltungsberichte
Je 30 Teilnehmer aus den drei Ländern mit EU-Assoziierungsabkommen; Moldau, Georgien und Ukraine diskutierten über europäische Werte, Herausforderungen der Östlichen Partnerschaft, Korruption und Führungskompetenzen. Interaktive Workshops, praxisbezogene Fallbeispiele und Übungen rundeten das Programm ab und statten die neue Generation von politischen und gesellschaftlichen Verantwortungsträgern nicht nur mit theoretischem, sondern auch praktischem Wissen und Fähigkeiten aus.
Zum Auftakt des ersten Tages wurden die Fragen nach der Gestalt der europäischen Werte und den Vorurteilen, den sich die Länder der östlichen Partnerschaft konfrontiert sehen aufgeworfen. Im Zuge dessen erarbeiteten die Teilnehmer Strategien, wie sie als zukünftige politische oder gesellschaftliche Führungspersönlichkeiten die Außenwahrnehmung ihrer Länder verbessern und beeinflussen können. Während der regen Diskussion stellte ein Teilnehmer fest: „Wir sollten uns eher auf die positiven Entwicklungen und Geschehnisse unseres Landes (Ukraine) konzentrieren und diese hervorheben, als nur mit negativen Schlagzeilen in den Nachrichten Aufmerksamkeit zu erregen.“
Der zweite Tag begann mit einem Vortrag über christlich-demokratische und europäische Werte von Isabel Weininger (KAS Kiew). In Kleingruppen besprachen die Teilnehmer die drei Kernwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität und präsentierten die Ergebnisse im Anschluss den restlichen Teilnehmern. Die angeregte Diskussion brachte nicht nur die persönlichen Ansichten zum Vorschein, sondern auch die verschiedenen Perspektiven der drei Länder. Eine Teilnehmerin definierte dabei Freiheit wie folgt: „Freiheit ist, wenn man die Möglichkeit und die Wahl hat, man selbst zu sein“. Bestärkt wurde auch die Notwendigkeit rechtliche Institutionen weiter auf-und auszubauen, welche frei von Korruption und unabhängig sind. Im Anschluss präsentierte Nadija Afanasieva (UIIP) eine Einführung in die konkreten Programme und Maßnahmen innerhalb des Assozierungsabkommens und zeigte so die vorhandenen Möglichkeiten in der Zusammenarbeit zwischen der EU und den Ländern der Östlichen Partnerschaft auf.
Zum Abschluss des zweiten Tages stellte Polina Kazakevych (in Vinnytsya) und Makarukha Zoryana (in Lwiw) vom Regierungsbüro für Europäische und Euro-Atlantische Integration den Teilnehmern des Seminars die Fortschritte aber auch die Herausforderungen bei der Umsetzung der EU-Normen vor. In der sich daran anschließenden Fragerunde, wurden regionale Probleme bei der Implementierung durch die Teilnehmer angesprochen.
Der dritte und letzte Tag des Seminars wurde abgerundet mit einer Einheit zur Erstellung einer ausdrucksstarken und zielgerichteten Kampagnenstrategie und zur richtigen Anwendung sozialer Medien. Wie kann man viele Menschen mit seiner persönlichen und politischen Nachricht erreichen? Welche Methoden und Mittel sollte man nutzen und wie kann man sich in Videos und auf Bildern von seiner besten Seite zeigen? Diese und weitere Fragen diskutierten die Teilnehmer zusammen mit den Trainern, Mustafa Bal und Wouter Hoff (Eduardo Frei Stiftung). In kleinen Gruppen wurden anschließend 30 Sekunden lange Kampagnen-Videos erstellt und gemeinsam konstruktiv analysiert.
In der Evaluationsrunde bestätigten die Teilnehmer den Erfolg des Projektes, durch Seminare Multiplikatoren für die europäische Idee zu schaffen, Vernetzung und Austausch zwischen den drei Ländern zu ermöglichen und junge Nachwuchspolitiker in der Region zu unterstützen. Eine Teilnehmerin fasste für sich das Seminar zusammen: „Was mir an diesem Seminar besonders gefallen hat, war die Atmosphäre. Ich habe normalerweise nicht die Möglichkeit mich mit jungen Menschen aus verschiedenen Ländern über politische Themen auszutauschen und gemeinsam Strategien und Lösungsansätze zu verwirklichen.“
Die 60 erfolgreichsten Teilnehmer aus diesen vier Seminaren werden im Frühling 2019 zum internationalen Forum nach Kiew eingeladen.
Diese Projektreihe wird gemeinsam von der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Ukrainischen Institut für Internationale Politik (UIIP) organisiert, in Zusammenarbeit mit der Eduardo-Frei-Stiftung in den Niederlanden.
Mehr Informationen zu diesem Format finden Sie in der rechten Spalte.
Autoren: Isabel Weininger und Priscilla Pirschle