Im Fokus des diesjährigen Symposiums stand das Jahr 1952, unter dem Motto „Es geschah vor siebzig Jahren“. Die Referenten haben die eklatantesten Rechtsverstöße während des Kommunismus in der Zeit nach 1945 und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft unter die Lupe genommen, die 1952 ihren Gipfel erreichten. Darunter werden vor allem Aktionen gegen das Eigentumsrecht, die persönliche und Redefreiheit verstanden.
Die Konferenz wurde von Péter Eötvös, Leiter der Stiftung für Verbrechen des Kommunismus, eröffnet.
Michael Winzer, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung betonte in seiner Begrüßungsrede die Wichtigkeit der Gedächtniskultur und die Vergangenheitsbewältigung. Er meinte, die Kenntnis der Vergangenheit sei unerlässlich für die Gestaltung der Gegenwart, um daraus die Zukunft gestalten zu können. Dies sei in der heutigen weltpolitischen Situation sichtbar und aktuell geworden, wo die Freiheit der europäischen Länder erneut bedroht sei.
Eine Eröffnungsrede wurde auch von dem parlamentarischen Staatssekretär des Innenministeriums, Dr. Bence Rétvári gehalten. Rétvári meinte, wir mussten in dem 20. Jahrhundert die Lektion lernen, dass diejenigen, die nicht den Interessen der Nation dienen, früher oder später den Interessen anderer Imperien dienen.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Konferenz stand das Jahr 1952, in dem der damalige Ministerpräsident, Mátyás Rákosi seinen 60. Geburtstag feierte. Universitätsprofessor Dr. Károly Szerencsés sprach über Rákosi, der später oft als „Stalins bester ungarischer Schüler“ betrachtet wurde. Wenn wir uns an die Verbrechen dieser Zeit erinnern, dürfen wir nicht die Frauen vergessen, die viele Opfer gebracht haben und sich in einer Lage befanden, wo Ideologie und Realität ganz weit voneinander lagen, schilderte Dr. Attila Horváth, Universitätsprofessor der NKE in seinem Vortrag. In den weiteren Vorträgen referierte die Historikerin Dr. Eszter Zsófia Tóth über das Alltagsleben im Jahr 1952, während Dr. Áron Máthé, Vizepräsident des Nationalen Gedenkkomitees, über das ungarisch-jugoslawische Verhältnis referierte. Abschließend schilderte die Historikerin Dr. Zsuzsa Borvendég die Schicksale von vermeintlichen „Spionen“.