Veranstaltungsberichte
Die jährliche sicherheitspolitische Konferenz des Antall József Wissenszentrums in Kooperation mit dem Auslandsbüro Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung wurde an der Nationalen Universität für den Öffentlichen Dienst organisiert. Die Vortragenden waren Vertreter renommierter Institute aus dem Nahen Osten und Europa. Das Thema des ersten Panels suchte die Antwort darauf, wie die Intensität der Konflikte im Nahen Osten reduziert werden könne. Die Referenten analysierten die Beziehungen zwischen den Staaten im Nahen Osten, die Möglichkeiten der Entstehung des regionalen Mächtegleichgewichtes und die Folgen der schwachen staatlichen Souveränität. Neben der Diskussion über die Interessen der Großmächte, wie von Russland und der Vereinigten Staaten von Amerika war eine wichtige Frage die Rolle der Europäischen Union und der europäischen Staaten in der Region.
Das zweite Panel hat sich mit dem ISIS und mit den möglichen Entwicklungen des Terrorismus im Nahen Osten beschäftigt. Die Panelisten betonten, dass die militärische Niederlage und die Zurückdrängung des Territoriums der Terrororganisation ISIS nicht heißen würde, dass die Organisation und die Ideologie nicht mehr lebendig seien. Eine ähnliche, jedoch neu arrangierte Organisation könnte sich neu etablieren. Die Experten skizzierten drei Szenarien: die Verfolgung des Weges von al-Qaida, eine Verlagerung auf ein niedrigeres Niveau im Sinne einer Guerilla-Kriegsführung oder eine politische Integration. Hinsichtlich der letzten Perspektive konnte kein Konsens unter den Vortagenden erreicht werden. Wir können drei wichtige Botschaften von den Themen, die auf der Konferenz behandelt wurden, hervorheben: (1) wegen der Widersprüchlichkeit der Definition des Terrorismus ist es schwer, die damit verbundenen Fragen zu erörtern; (2) der Nahe Osten ist eine Region, der nicht einfach durch theoretische Konzepte und getrennte Grabenbrüche analysiert werden kann, statt dessen braucht man eine komplexe Annäherung; (3) die Europäische Union und die europäische Staaten können nicht weiter die Bildung einer gemeinsamen und durchgedachten Strategie hinausziehen.
Die Konferenzteilnehmer stimmten weitgehend darüber überein, dass es vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Definition von Terrorismus es sehr schwierig ist, das Thema zu diskutieren und dass die Europäische Union eine gemeinsame und stringente Strategie vorlegen sollte.