Veranstaltungsberichte
Vom 22.-25. Oktober veranstalteten die KAS und das NEB drei Filmvorführungen des erstmalig 2018 erschienenen Spielfilms „Das schweigende Klassenzimmer“. Der Hintergrund dieses Events ist das Gedenken an den ungarischen Volksaufstand von 1956, als auch die Aufklärung zu und Solidarisierung mit den Opfern des Kommunismus.
Die aus Budapest, Szeged und den Nachbarländer Ungarns kommenden Schüler konnten sich zu diesem Anlass die verfilmte Perspektive einer ostdeutschen Schulklasse ansehen, die zur damaligen Zeit eine nicht genehmigte Schweigeminute für die Aufständischen einlegten und denen infolgedessen das Abitur verwehrt wurden. Zu den Vorführungsorten gehörte u.a. die Technische Universität Budapest, wo die Ereignisse ihren Anfang nahmen und die damit zur Wiege der Revolution wurde. Allein an diesem einen Ort sahen mehr als sechshundert ungarische Studenten von jenseits der Grenze den Film.
Der Film deckt die Irrationalität und Brutalität eines Systems auf, in dem nicht nur der gewaltbereite Protest (wie in Ungarn) niedergeschlagen wurde, sondern auch der banale und vor allem harmlose Ungehorsam von Schülern zu Repressalien führen konnte, die deren Werdegang bis ans Lebensende brandmarken werden.
Aus diesem Grund richtete sich die Veranstaltung an Schüler im Alter zwischen 16 und 18 Jahren, da sich diese nun in einem ähnlichen Lebensabschnitt befinden wie diejenigen Schüler, die 1956 in die Rolle von DDR- „Staatsfeinden“ hineinstolperten. Mit Karsten Köhler war der damalige Klassensprecher des (geplanten) Abiturjahrgangs ’56 vor Ort. Nach den jeweiligen Filmvorführungen (sowohl auf Ungarisch als auch auf Deutsch) stand dieser für Q&A’s zur Verfügung, in denen die anwesenden Schüler sowohl zu dessen individuellen Erfahrungen als auch zum Spielfilm selbst Fragen stellen konnten. Darüber hinaus hatten die Anwesenden nach jeder Filmvorführung die Gelegenheit, Karsten Köhler und Ádám Dergán, stellvertretender Generaldirektor der EZB, zu den Ereignissen von '56 zu hören.