Die Ereignisse des Sommers 1989, u.a. das Paneuropäische Picknick sowie die Grenzöffnung vonseiten Ungarns haben maßgeblich zur Überwindung der Teilung Europas und des Falls der Berliner Mauer beigetragen. Aus diesem Anlass organisierte die Konrad-Adenauer-Stiftung zusammen mit dem Deutsch-Ungarischen Jugendwerk eine viertätige Veranstaltungsreihe in Sopron/Ödenburg mit spannenden Zeitzeugengesprächen und dem Besuch verschiedener historischer Gedenkstätten. Abgerundet wurde die Sommerakademie durch den Besuch der offiziellen Feierlichkeiten zum 32. Jahrestag des Paneuropäischen Picknicks.
Am ersten Veranstaltungstag bekamen die Teilnehmenden in einem äußerst interessanten Rundgang durch die Stadt Sopron eine historische Einführung von Magdolna Krisch, der Vorsitzenden der Deutschen Selbstverwaltung in Ödenburg. Anschließend eröffnete Michael Winzer, der Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, die Sommerakademie offiziell.
Eines der Highlights der Sommerakademie gab es dann am darauffolgenden Tag. Die Teilnehmenden hatten zum ersten Mal die Möglichkeit, die historische Benediktinerabtei und Weltkulturerbe Pannonhalma zu besuchen. In zwei sehr aufschlussreichen Führungen wurden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen einerseits zur Historie der Abtei informiert und zum anderen über das Nachhaltigkeitsprojekt „erneuerbare Energie in der Abtei“.
Am Folgetag begrüßte der Bürgermeister der Stadt Sopron, Ciprián Farkas die Teilnehmenden im Festsaal des Rathauses und erläuterte, wie sich die Stadt den Titel „Civitas Fidelissima” erworben hat und wie sie durch die Grenzöffnung 1989 auch die Stadt der Freiheit geworden ist. Im Anschluss beschäftigten sich die jungen Leute mit dem deutsch-ungarischen Zusammenhalt während des Kalten Krieges auf Grundlage des Films „Das Schweigende Klassenzimmer” und hatten die Möglichkeit zur Diskussion mit dem ehemaligen Klassensprecher der im Film dargestellten Klasse, Karsten Köhler. In der darauffolgenden Diskussionsrunde erläuterten Zeitzeugen aus verschiedenen Bereichen ihre eigenen Erfahrungen vor, während und nach den Ereignissen des Sommers ’89. In dem äußerst interessanten Gespräch, welches von der Vorsitzenden des Deutsch-Ungarischen Jugendwerkes, Maren Schöning geleitet wurde, diskutierten László Nagy, Sekretär der Stiftung Paneuropäisches Picknick ’89, Árpád Bella, ehemaliger leitender Grenzoffizier an der ungarisch-österreichischen Grenze, Dr. Axel Hartmann, Botschafter a.D., Wolfgang Bachkönig, Chefinspektor der Österreichischen Polizei a.D. und Katharina Landgraf MdB, ehem. Mitglied der 1. Freien Volkskammer.
Am Tag der eigentlichen Feierlichkeiten zum 32. Gedenktags des Paneuropäischen Picknicks, wurden die Teilnehmenden von Laszló Nagy durch den Gedenkpark geführt und hatten anschließend die Möglichkeit an den offiziellen Feierlichkeiten, welche durch Reden von Michael Winzer und dessen Vorgänger Frank Spengler gekennzeichnet waren, teilzunehmen. Frank Spengler wurde zusätzlich für seine außerordentlichen Leistungen für die Pflege und Stärkung der ungarisch-deutschen Beziehungen mit dem "Pro Urbe" Preis der Stadt Sopron ausgezeichnet.