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Veranstaltungsberichte

Die religiösen und gesellschaftlichen Wirkungen der Migration

von Luc Kerren

Internationale wissenschaftliche Konferenz

Am 17. Februar 2016 veranstaltete die Universität für den Öffentlichen Dienst gemeinsam mit der Konrad-Adenauer-Stiftung ein Symposium zum Thema: „Die religiösen und gesellschaftlichen Wirkungen der Migration“. Im Mittelpunkt standen vor allem Fragen, die die religiösen Gemeinschaften in den Ziel- und Transitländern betreffen. An der internationalen wissenschaftlichen Konferenz nahmen über 300 Personen teil.

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Prof. Dr. András Patyi, Rektor der Universität für den Öffentlichen Dienst, bedankte sich in seiner Eröffnungsrede sich bei den Partnern für die gute Zusammenarbeit und er hob die besondere Relevanz des Gedankenaustausches zwischen staatlichen Akteuren und den Vertretern der religiösen Gemeinschaften hervor. Der Universität komme in diesem Kontext die Aufgabe zu, Entscheidungsträger auszubilden, die sich in Zukunft mit der Migrationsproblematik auseinandersetzen würden.

Der erste Teil der Konferenz setzte sich mit den Gründen der Migration und der Situation der Religionsgemeinschaften in den Herkunftsländern auseinander. Zu Beginn hielt Kurienkardinal Fernando Filoni einen Vortrag über die Kirche im Irak und ging auf die zunehmend schwierige Lage der dortigen Christen ein. Verteidigungsminister Dr. István Simicskó sprach über die Rolle der ungarischen Streitkräfte in der Flüchtlingskrise. Der Staatssekretär für Kommunalverwaltung, Tibor Pogácsás, berichtete von den Erfahrungen, die man bisher in der Flüchtlingskrise gemacht habe. Dabei sei Ungarn das einzige Land, das konsequent seiner Verpflichtung nachkomme, die Grenze des Schengen-Raums zu schützen.

Nach einer Kaffeepause sprach Leutnant Dr. Béla Jungbert über die Lage der Christen in Palästina, die dort „unter einem kalten Frieden zu leiden haben“. Dr. Zsuzsanna Végh, Generaldirektorin des Amtes für Migration und Nationalität, referierte über die ethnischen Hintergründe der Menschen, die in Ungarn Asyl suchten. Auf die Rolle der islamischen Gemeinschaft bei der Integration der Flüchtlinge ging Zoltán Sulok, Präsident der Ungarischen Islamischen Gemeinschaft, sowie Generalmajor Sándor Fucsku ein. Laut Sulok müsse man berücksichtigen, dass es keine alleinige islamische Lehre gebe und es auch zwischen muslimischen Einwanderern häufig zu Spannungen komme.

Nach dem Mittagessen widmete sich der zweite Teil der Konferenz der Frage, wie die Aufnahmeländer die ethnische und religiöse Herkunft der Flüchtlinge berücksichtigen. Zunächst sprach Cornelia Bührle, Beauftragte der katholischen Kirche für Migration und Integration in Bremen, über die religiösen und ethnischen Effekte der Migration sowie die Herausforderungen für die EU-Mitgliedsstaaten im Spannungsfeld zwischen Recht und Sicherheit. Oberst Károly Szabó, Direktor des Nationalen Militärischen Sicherheitsdienstes, legte dar, welche religiösen und ethnischen Ursachen beim Asylverfahren herangezogen würden. Die Migration stelle eine große Herausforderung dar, welche die europäischen Sicherheits- und Menschenrechtsstandards nicht beeinträchtigen dürfe. Über die Rolle der katholischen und evangelischen Kirche bei der Unterstützung der Flüchtlinge in humanitären und seelsorgerischen Fragen, referierten Dr. Lóránd Ujházi, kanonischer Jurist, und Dr. Vilmos Fischl, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen in Ungarn. Anschließend berichtete Gábor Écsy, Direktor der Caritas Ungarn, über die Betreuung der sich in Ungarn aufhaltenden Flüchtlinge.

Zum Ende der Konferenz fasste der Militärbischof von Ungarn, László Biró, die Ergebnisse zusammen. Anschließend konnten die Teilnehmer sich bei einer Tasse Kaffee noch einmal austauschen.

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Frank Spengler

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