Veranstaltungsberichte
Das dominierende Thema der Konferenz war der christliche Werteverlust innerhalb der Europäischen Union angesichts der aktuellen Herausforderungen und die Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, um diese Werte zurückzuerlangen. Die Konferenz wurde unter anderem von Frank Spengler, dem Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, eröffnet. Er betonte, dass die europäischen Werte auf dem christlichen Menschenbild basieren würden. Zudem sei die Europäische Union historisch gesehen einzigartig und nur sie könne die Zukunft sein.
Im ersten Panel zum Thema „Brüssel von Budapest aus“ gingen László Surján, Präsident der Charta XXI Versöhnungsbewegung und István Hollik, Mitglied der Ungarischen Nationalversammlung in der Fraktion KDNP (Christlich-Demokratische Volkspartei), auf die Gründe für die aktuelle Krise der EU ein. Surján wies zunächst darauf hin, dass das eigentliche Problem der Erfolg der EU sei, ihre ursprünglichen Ziele hätte man erreicht. Die Gründerväter seien damals die Förderer von Europa gewesen, heutzutage gebe es solche Befürworter nicht mehr. Hollik unterstrich, dass Budapest die christlichen Werte verteidige - dort würden die Werte von Schuman vertreten werden.
Anschließend fand eine Podiumsdiskussion mit den Vertretern der historischen Kirchen der Region Vác statt, in der die derzeitige Flüchtlingskrise besprochen wurde. Einen weiteren Schwerpunkt der Diskussion stellte die Liberalisierung Europas dar. Die europäischen Politiker hätten einen Irrweg eingeschlagen, der Kontinent sei zu liberal geworden. Das letzte Panel des Tages befasste sich mit der „Krise 2016“. Imre Vejkey, Vorsitzender des Immunitätsausschuss der Ungarischen Nationalversammlung, betonte, dass es eine Rücksinnung zu den christlichen Werten geben müsse. Mislav Jezic, der Vizepräsident der Internationalen Paneuropa Union, wies darauf hin, dass der Moment des Brexit nicht ein Moment von Angst und Zweifel sei. Stattdessen sollte dieser Moment uns stimulieren, etwas Neues zu erschaffen. Großbritannien sei schon immer eine Ausnahme gewesen und habe die europäischen Institutionen davon abgehalten, zu wachsen.
Zum Abschluss des ersten Konferenztages fand am Abend ein Empfang und Kulturprogramm statt. Es sprach unter anderem Alain Terrenoire, Präsident der Internationalen Paneuropa Union. Der zweite Tag widmete sich vor allem dem „Paneuropäertum. Traditionelle griechisch-römisch-jüdisch-christliche Werte“. Zum Konferenzabschluss am Sonntag waren die Teilnehmer zu der Heiligen Messe im Dom von Vác eingeladen.