Veranstaltungsberichte
Das Seminar begann mit einem Networkabend und einem Rundgang des eindrucksvollen Anwesens. Am nächsten Morgen formulierten die Teilnehmer ihre Erwartungen an die kommenden Tage: Intensivierung des Dialogs zwischen ihren Herkunftsländern. Das erste Thema des Seminars war den jüngsten Wahlen in Polen, Kroatien, der Slowakei sowie den Landtagswahlen in Deutschland gewidmet. Es wurde besonders auf den starken Veränderungsdruck der Wählerschaft, den resultierenden Rechtsruck und den Verlust des Vertrauens in die Großparteien eingegangen. Danach stand die Frage der europäischen Souveränität und Identität zur Debatte. Die Nachwuchspolitiker aus Mittel- und Osteuropa erklärten, dass eine Politik der offenen Türen die europäische Souveränität untergrabe. Sie stellten jedoch auch klar, dass die EU und die europäische Identität dennoch von der Gesellschaft ihrer Herkunftsländer befürwortet werde. Im Mittelpunkt einer Debatte über Außen- und Sicherheitspolitik stand die Frage, ob Europa seine Grenzen im verstärkten Maße schließen müsse. Während diesbezüglich kein Konsens gefunden werden konnte, waren sich alle einig, dass Europa nicht unbegrenzt Flüchtlinge aufnehmen könne. In einer Diskussion über Kommunikation bezeichneten die Teilnehmer die europäische Identität als ein zukünftiges Leitbild, die die europäische Debatte prägen solle. Das Seminar war ein großer Erfolg: In informeller Atmosphäre konnten die jungen Politiker ihre Sichtweisen austauschen und das gegenseitige Verständnis verbessern sowie wichtige Kontakte für die Zukunft knüpfen.