Veranstaltungsberichte
Emmerich Ritter, Parlamentssprecher der Ungarndeutschen, gab in seiner Begrüßung u.a. einen Überblick über das Vorhaben der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, die Digitalisierung von historischen Dokumenten voranzutreiben. Dies solle vor allem die Bildungs- und Informationsarbeit verbessern. Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, betonte in seinem Beitrag, dass christliche Werte ein prägender Teil der deutschen Leitkultur und europäischen Tradition darstellen würden. Dazu gehörten die Religionsfreiheit, Respekt und Toleranz, aber vor allem auch der Schutz der Minderheiten. Diese Prinzipien stellten insbesondere im Kontext der aktuellen politischen Entwicklungen wichtige Elemente für das friedliche Zusammenleben in ethnischer und kultureller Vielfalt in Europa dar.
Magdalena Krisch, Vorsitzende der Deutschen Selbstverwaltung in Ödenburg, erinnerte an die feste Verankerung der deutschen Kultur in der Stadt Ödenburg, die bereits seit dem 12. Jahrhundert von Deutschen besiedelt wurde. In seiner Festrede ging Hartmut Koschyk, zunächst auf das hohe „brückenbauerische“ Potential von ethnischen Minderheiten ein. Die Grundwerte Heimat, Identität und Glaube würden dabei in einem harmonischen Dreiklang stehen. Im Anschluss referierte Prof. Gustav Reingrabner über die zentrale Rolle der westungarischen Komitate als Zufluchtsorte, vorrangig im 17. und 18. Jahrhundert. Das Symposium endete mit einem Vortrag von Dr. Andreas Krisch über die Vertreibung der Ödenburger Deutschen im Jahr 1946. Im Anschluss an das Symposium fand die offizielle Gedenkveranstaltung vor dem Vertreibungsdenkmal und ein Gottesdienst statt.
Der Bundesbeauftragte Hartmut Koschyk traf auch mit Tamás Fodor, Bürgermeister von Sopron, zu einem politischen Gedankenaustausch zusammen. Dabei wurden auch mögliche gemeinsame Projekte angesprochen. Ferner besuchte er den Gedenkpark des Paneuropäischen Picknicks und führte ein Informationsgespräch mit dem Sekretär der Stiftung Paneuropäisches Picknick Gespräch Lászlo Nagy.