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Veranstaltungsberichte

Sommer 1989: Durch den Eisernen Vorhang in die Freiheit

von Bence Bauer, LL.M

Buchvorstellung des gleichnamigen Buches an der Andrássy Universität Budapest

Am 13. November 2019 wurde der von Wolfgang Bachkönig, Chefinspektor a.D. der österreichischen Polizei, verfasste Band vor rund 70 Gästen aus Wissenschaft, Bürgergesellschaft, Studierenden und Partnern der Stiftung vorgestellt. An der von der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Andrássy Universität Budapest ausgerichteten Veranstaltung sprach auch einer der ehemaligen Hauptorganisatoren des Paneuropäischen Picknicks 1989, László Nagy, sowie die Forscherin und wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Krisztina Slachta.

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Eröffnet wurde die Buchpräsentation von Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung und Prof. Dr. Ellen Bos, Prorektorin der Andrássy Universität Budapest, die auch die Moderation übernahm. Spengler dankte dem Buchautor Bachkönig und dem Zeitzeugen Nagy und erinnerte an die Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag des Paneuropäischen Picknicks in Sopron. Im Zusammenhang mit dem Picknick würdigte er die Arbeit Bachkönigs, die - anders als die bisher bekannten Werke – stark auf die österreichische Seite rekurriert. Auch der Beitrag vieler mutiger und hilfsbereiter Österreicher müsse gewürdigt werden, so Spengler. Prof. Dr. Ellen Bos betonte, dass in der historischen Forschung oft der Befund gelte, „Geschichte werde durch Geschichten erzählt“. Die im Buch im Mittelpunkt stehenden Geschichten der DDR-Flüchtlinge im Jahre 1989 seien daher ein guter Beweis für diese These, da die vielen Einzelschicksale in ihrer Gesamtheit die Historie Mitteleuropas und auch Deutschlands nachhaltig in eine Richtung gelenkt hätten. Das Grußwort wurde von der österreichischen Botschafterin in Ungarn, Elisabeth Ellison-Kramer, gehalten, die Wolfgang Bachkönig und auch den Veranstaltern für die Buchpräsentation ihren Dank aussprach.

Im Anschluss stellte Dr. Krisztina Slachta, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Andrássy Universität Budapest, die wesentlichen Erkenntnisse dieser Publikation vor. Sie umfasst 742 Seiten und ist in 13 Kapitel unterteilt, die nach den Ortschaften im Burgenland sortiert sind, in denen sich die im Buch verarbeiteten Geschehnisse zugetragen haben. Die wichtigsten Gemeinden dieser Handlungen sind dabei Mörbisch am See, St. Margarethen im Burgenland sowie Deutschkreutz. DDR-Flüchtlinge, Helfer aus Österreich und Verwaltungsbeamte aus Österreich und Ungarn spielen in den Erzählungen und Geschichten die Hauptrolle. Dabei versammelt Bachkönig nicht nur die beim Paneuropäischen Picknick am 19. August 1989 nach Österreich gekommenen DDR-Flüchtlinge, sondern auch die vielen anderen, die es in den Wochen davor und danach auf österreichisches Gebiet geschafft haben. Der Autor bilanziert auch die Entwicklungen im Verlaufe des Sommers 1989 und bleibt seiner These treu, nach der er vorwiegend einen wichtigen Teil der Ortsgeschichte seiner engeren Heimat nacherzählen wollte. Dr. Krisztina Slachta stellte resümierend auch fest, dass „das Buch Lokalgeschichte schreibt, die aber zur Weltgeschichte“ wurde.

Im Anschluss diskutierte Bachkönig mit László Nagy, der im Jahre 1989 das Paneuropäische Picknick mitorganisierte. Nagy ist seit 1998 Sekretär der im selben Jahre gegründeten Stiftung Paneuropäisches Picknick´89. Er verwahrt in dieser Funktion Dokumente und Unterlagen und verfügt über ein beträchtliches Archiv sowie über viele persönliche Kontakte zu Zeitzeugen und damals Beteiligten. Die Diskutanten stellten fest, dass das in der geschichtlichen Aufarbeitung als deutsch-ungarisches Hochamt fest verankerte Picknick mit dem Buch von Bachkönig um die Facette vor allem vieler selbstlos helfender Österreicher bereichert werden konnte.

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