Vortrag
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Seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 ist die Anzahl von Filmen über die verschiedenen Vergangenheiten der deutschen Geschichte stark angestiegen. Sie konfrontieren uns dabei nicht mehr mit dem Problem, wie wir uns mit der Vergangenheit abfinden können (Aufarbeitung der Vergangenheit, Adorno), sondern wie wir die Vermittlung dieses ambivalenten Erbes meistern können.
German Memory Contests (Anne Fuchs) bringt die Privatsphäre mit der Öffentlichkeit zusammen, Familie mit Generationen, Opfer mit Tätern, und Fakten mit Fiktion. Es eröffnet uns einen Dialog, der darauf abzielt „schreckliche Geschichte“ in einen positiven Blick auf die Vergangenheit umzuwandeln.
Michael Braun wird mit seinem Vortrag bedeutende Filme vorstellen, die verschiedene Arten von ikonoklastischer, pluralistischer und fiktionaler Erinnerung zusammenbringen. Was passiert, wenn Filmemacher neue Erzählstränge in altbekannte Geschichten einfügen (wie zum Beispiel Bryan Singer in Operation Walküre mit Tom Cruise als Stauffenberg)? Wie bringen uns DDR-Komödien wie Good-bye, Lenin! und Sonnenallee dazu, über einen verfallenen Staat zu lachen? Und wie verändern diese Filme unser Bild von den verschiedenen deutschen Vergangenheiten?
Prof. Dr. Michael Braun ist Leiter des Referates Literatur der Konrad-Adenauer-Stiftung und Autor zahlreicher Publikationen zum Thema Erinnerung und deutsche Kultur, unter anderem des 2010 erschienenen Wem gehört die Geschichte? Erinnerungskultur in Literatur und Film.
