Veranstaltungsberichte
Herr Kiep wandte sich in seiner Rede und der im
Anschluss folgenden Diskussion mit den geladenen
Sicherheitspolitikexperten den zentralen politischen Themen der
Gegenwart zu. Im Hinblick auf die transatlantischen Beziehungen
unterrstrich er die gemeinsamen Werte und Ziele, die die Vereinigten
Staaten von Amerika und Europa weiterhin verbinden.
Herr Kiep wies jedoch darauf hin, dass sich die Schwerpunkte der
transatlantischen Zusammenarbeit seit Ende des Kalten Krieges
verschoben haben: „Das Ende des Kalten Krieges war der Beginn eines
neuen Zeitalters in Europa“, so Kiep. Neue Herausforderungen wie das
wirtschaftlich und politisch erstarkte China als auch die engere
Einbindung Russlands in die NATO dürften nicht vernachlässigt werden.
In diesem Kontext lobte Herr Kiep das wirtschaftliche Engagement
deutscher Unternehmen in der Volksrepublik. Auf die Frage, inwiefern
die Bundesrepublik sich ihrer zunehmenden politischen aber auch
militärischen Bedeutung innerhalb des transatlantischen Bündnisses
bewusst sei, erwiderte der Ehrenvorsitzende, dass Deutschland auch in
Zukunft seinen internationalen Verpflichtungen nachkommen werde. Neben
den transatlantischen Beziehungen stand auch Deutschlands Rolle
innerhalb der Europäischen Union und der NATO im Mittelpunkt.
Herr Kiep merkte dabei an, dass gerade die Deutschen in der
Vergangenheit am meisten von der europäischen Idee einer gemeinsamen
Union profitiert haben. Die Frage, ob die Europäische Union im Zuge
der Eurokrise auseinanderbrechen könnte, beantworte der ehemalige
Schatzmeister der CDU mit einem klaren „Nein“. Man müsse sich viel
mehr die Frage stellen, „wie wir die Europäische Union gemeinsam
weiterentwickeln können“, so Kiep. Mit Blick auf die französischen
Präsidentschaftswahlen entgegnete Herr Kiep den Befürchtungen vor
einem finanzpolitischen Kurswechsel einer neu gewählten Regierung mit
dem Verweis, dass die gemeinsam geplante Fiskalunion zur weiteren
Vertiefung der europäischen Integration unabdingbar sei.