Ausstellung
Details
Als Beitrag zur Erinnerungskultur und Aufarbeitung der Geschehnisse in der SED-Diktatur hat die Konrad-Adenauer-Stiftung die Ausstellung „DDR - Mythos und Wirklichkeit“ entwickelt, die aus 20 Schautafeln besteht. Die Ausstellung veranschaulicht unter anderem die zentrale Rolle der Staatssicherheit (Stasi) als „Schild und Schwert der Partei“, Garant für die diktatorische Vormachtstellung des SED-Regimes. Des Weiteren wird der Einfluss auf das Leben der DDR-Bürger dargestellt, wie frei waren die Bürger wirklich in der Wahl ihres Studiums, Urlaubortes oder auch in ihrer Freizeitgestaltung. Diese und weitere Mythen rund um das Leben der Betroffenen werden in der Ausstellung aufgezeigt und aufgeklärt.
Programm
Referent
Rainer Dellmuth, geboren 1948 in Berlin-Köpenick, wurde christlich und prowestlich erzogen. Als 18-jähriger geriet er wegen "hetzerischer Äußerungen" in das Visier des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Im Juli 1967 wurde der Drucker-Lehrling wegen "versuchter Republikflucht und staatsgefährdender Hetze" erstmals verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung beendete Dellmuth die Lehre und begann, das Abitur nachzuholen. 1971 durchkreuzte seine erneute Verhaftung durch das MfS diese Pläne endgültig: Der Vorwurf: "versuchter ungesetzlicher Grenzübertritt in besonders schwerem Fall“. Im November 1972 wurde Dellmuth in die Bundesrepublik nach der Haft in Pankow, Cottbus und Karl-Marx-Stadt ausgewiesen. Als freier Mitarbeiter an der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (ehemalige UHA des MfS) ist er seit 1997 als Besucherreferent tätig und erinnert an das Schicksal einzelner Stasi-Opfer und an die in über 40 Jahren systematisch entwickelten und praktizierten Überwachungs- und Einschüchterungsmethoden des MfS.