Veranstaltungsberichte
In der gut gefüllten Aula des Europagymnasiums bezeichnete Bernhard Vogel, Ehrenvorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, den Jubilar als „großen Deutschen“, dessen Ideen bis heute weiterwirkten. Dazu zählten neben Windthorsts Einsatz für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie auch die Integration von Minderheiten und der Kampf gegen einen allmächtigen Staat. Einen Kampf, den Vogel nach wie vor für aktuell hält. „Wie Windthorst, wollen wir keinen Staat, der jede Lebensregung von der Geburt bis zum Grab ordnet und polizeilich reglementiert“, so Vogel unter Beifall.
Auch der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Hans-Gert Pöttering, erinnerte an die hohe Aktualität von Windthorsts Wirken. Erst vor zwei Tagen aus Kairo zurückgekehrt, um gegen die Festsetzung und Anklage zweier Mitarbeiter der Stiftung zu intervenieren, sagte er: „Die Stärke einer Gesellschaft zeigt sich darin, wie sie mit Minderheiten umgeht.“ Der Forderung Windthorsts nach Offenheit und Toleranz folgend, würden Moslems in Deutschland respektiert. Von Ägypten könne man erwarten, dass christliche Minderheiten geschützt würden, so Pöttering.
Der Vorsitzende der Windthorst-Stiftung, Hermann Kues, bedankte sich ausdrücklich für das Engagement der KAS, die Geschichte lebendig zu halten. Von Windthorsts Leitgedanken, „Gleiches Recht für alle“, und seinem Werben für Bürgerrechte könnten nachfolgende Generationen viel lernen.