Um über „Gefahren aus dem All“ zu informieren und zu diskutieren, hat das Hermann-Ehlers-Bildungsforum Weser-Ems der Konrad-Adenauer-Stiftung am 15.10.2021 in Kooperation mit der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e. V. Sektion Oldenburg zu einer Abendveranstaltung über die Plattform Zoom eingeladen.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Manuel Ley, Leiter des Bildungsforums Weser-Ems, das Publikum und leitete in die Thematik ein. So betonte er neben den Gefahren durch Asteroiden und Weltraumschrott auch den gesteigerten Wettbewerb ums Weltall und der Ressourcen.
Nach dieser Einleitung übernahm der Referent des Tages, Dr. Vitali Braun, Space Debris Office, ESA, das Wort. Nach seiner kurzen Einleitung, bei der die ESA genauer vorgestellt und Bedrohungsszenarien präsentiert hat, kristallisierten sich vor allem drei Gefahren im All heraus: Asteroiden, Weltraumschrott und das Weltraumwetter.
Zu den Asteroiden merkte Herr Dr. Braun an, dass diese auf der Erde verheerende Schäden anrichten können. Diese werden zwar meistens frühzeitig erkannt, jedoch können auch Fehler im Erkennungssystem auftreten. Vor allem kleinere Asteroiden werden häufig von diesen Systemen nicht erfasst und können bei Einschlag ebenso zu Schäden an Mensch, Tier und Landschaft führen. Um einen starken Asteroideneinschlag frühzeitig zu unterbinden, sei es deshalb umso wichtiger, die Zusammensetzung der Asteroiden zu bestimmen, damit beispielsweise mit Hilfe von bestimmten Impaktoren, die Asteroiden von ihrer Bahn abgelenkt werden können.
Das zweite relevante Bedrohungsszenario für den Menschen ist der selbst geschaffene Weltraumschrott. Dieser Schrott setzt sich dabei aus Trümmerwolken zusammen, welche Satelliten und somit Dienstleistungen, wie zum Beispiel Navigation, Telekommunikation und die Wettererfassung stören und zerstören können. Jedoch sei es ebenso möglich, dass dieser Weltraumschrott unter bestimmten Bedingungen auch in die Atmosphäre wieder eintreten kann und dadurch zur Gefahr für die Menschen werden kann. Da durch die Privatwirtschaft und Nationalstaaten immer mehr Satelliten in die Umlaufbahn gebracht werden, steigt die Gefahr durch Weltraumschrott umso mehr. Aufgrund dessen schlussfolgerte Herr Dr. Braun müsse eine Reduzierung des Mülls durch eine Verlangsamung des Wachstums der Satelliten und eine Entfernung von Weltraummüll angestrebt werden.
Im letzten Teil stellte Her Dr. Braun noch das Bedrohungsszenario des Weltraumwetters dar. Er zeigte insbesondere auf, dass Risiken durch das Stromnetz durch Sonnenstürme entstehen können. Diese müssen deshalb umfänglich erfasst werden, um das Stromnetz präventiv schützen zu können.
Abschließend hatte das Publikum noch die Möglichkeiten, Diskussionen anzuregen und Fragen zu stellen. Diese Möglichkeit wurde von vielen Teilnehmern auch genutzt. So wurde unter anderem über Frühwarnsysteme, die transnationale Zusammenarbeit und die Rolle von neuen Akteuren diskutiert und Fragen gestellt. Mit neuen Erkenntnissen über das Weltall und den daraus resultierenden Gefahren endete schließlich die Veranstaltung.