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Mehr Mut zu Europa

Buchvorstellung

Dr. Hans-Gert Pöttering, Präsident des Europäischen Parlaments a.D. und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, stellte im Zentrum für Umweltkommunikation (DBU) in Osnabrück seine 2., erweiterte und aktualisierte Auflage der Autobiographie "Wir sind zu unserem Glück vereint. Mein europäischer Weg" vor. In einem europapolitischen Talk mit Dr. Fritz Brickwedde, Fraktionsvorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion Osnabrück und Kreisvorsitzender der CDU Osnabrück, machte er Mut zu Europa.

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Selten war der europäische Gedanke so unpopulär, selten war die Skepsis gegenüber der Europäischen Union so groß. „Doch in jeder Krise steckt eine Chance und der Ausweg darf nicht die Rückkehr zum Nationalstaat sein“, sagte Hans-Gert Pöttering, Präsident des Europäischen Parlaments a.D. und Vorsitzender der Konrad-Adenauer Stiftung, am Samstag. Bei der Vorstellung der 2., erweiterten und aktualisierten Auflage seines Buches „Wir sind zu unserem Glück vereint“, machte er Mut zu Europa. In einer Diskussionsrunde mit politischen Weggefährten und alten Bekannten aus seiner Heimat Osnabrück erklärte der erfahrene Europapolitiker, warum ein starkes Europa so wichtig ist – wichtiger denn je.

„Die Rückkehr zum Nationalstaat ist keine Lösung.“

Dass viele Probleme nur durch Kooperation lösbar sind, steht für Pöttering, der insgesamt 35 Jahre Mitglied des Europäischen Parlamentes war, fest. „Wer Frieden will, muss auch die Interessen anderer Staaten in seine politischen Entscheidungen einbeziehen“, erklärte er. Ländern mit nationalistischen Bestrebungen wie Großbritannien, Frankreich, Tschechien oder Polen müsse die Europäische Union eine klare Botschaft entgegensetzen. „Dazu muss die Europäische Union aber auch selbst an ihre Ziele glauben“, so Pöttering. Die Flüchtlingsproblematik in Europa sei langfristig nur durch eine gemeinsame Asylpolitik und einen gemeinsamen Außengrenzschutz zu bewältigen: „Wir haben diese immense Aufgabe noch nicht gemeistert, aber aus jeder Krise kann eine Chance werden.“ Mehr Optimismus - das ist etwas, was Pöttering immer wieder betont: „Auch in einem Land wie Ungarn existiert ein gewisses Maß an europäischer Offenheit, darauf müssen wir setzen.“

„Unsere Politik soll nicht in Moskau oder Washington entschieden werden.“

Mehr Selbstbewusstsein, aber auch Demut – das wünscht Pöttering der Europäischen Union. Zwar seien die USA und Russland wichtige Partner, wichtiger sei es aber, die europäischen Werte vehement zu verteidigen: die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit. „Die europäische Werteordnung ist mittlerweile einmalig auf der Welt, selbst in den USA ist das nicht mehr selbstverständlich“, so Pöttering. Man müsse flexibel bleiben, aber dürfe die eigenen Werte nicht aufgeben: „Denn wer seine Werte aufgibt, der ist verloren.“

„Wir müssen all das Gute, was wir schaffen, besser verkaufen.“

Mehr Anerkennung und Mut für Europa, das ist für Pötterings Wunsch für das Projekt, welches er sich zur Lebensaufgabe gemacht hat. Sein Buch „Wir sind zu unserem Glück vereint“ ist ein eindrucksvolles Zeugnis historischer Momente in Europa und der Welt, aber auch seines politischen Wirkens der vergangenen 35 Jahre.

Text: Magdalena Tröndle - Journalistische Nachwuchsförderung

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Dr. Gehrold
Generalsek. der DBU Dr. Bottermann
Middelberg
OB OS Griesert

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